Ernst-Jandl-Preis für Michael Donhauser  

erstellt am
21. 06. 05

Anerkennung für "unzeitgemäßen" österreichischen Dichter
Graz/Neuberg a.d. Mürz (lk) - Heuer war es der Österreicher Michael Donhauser, der nach dem Deutschen Thomas Kling und dem Schweizer Felix Philipp Ingold den "Ernst-Jandl-Preis für Lyrik" erhielt.

Michael Donhauser wurde 1956 als österreichischer Staatsbürger in Vaduz (Fürstentum Lichtenstein) geboren. Nach dem Abschluß der Studien der Theologie, der Germanistik und der Romanistik folgten ab 1986 seine ersten Veröffentlichungen. Seither kann er auf ein reiches Schaffen an Lyrik (u. a. "Der Holunder", "Von den Dingen") und Prosatexten ("Edgar", "Vom Sehen") zurückblicken. Der Christine-Lavant-Lyrikpreis ist nur eine der bedeutenden Auszeichnungen, die er für sein bisheriges literarisches Werk bereits erhielt.

In ihrer Begrüßung zur Verleihung des Ernst-Jandl-Preises betonte Landeshauptmann Waltraud Klasnic Jandls Bedeutung als Lyriker und damit auch des Preises, der seinen Namen trägt. Dieser mit 14.600 Euro dotierte Preis wird seit 2001 alle zwei Jahre an bedeutende Lyriker vergeben. Die Verleihung fand am 18. Juni im Rahmen einer dreitägigen Veranstaltung zur Gegenwartslyrik statt.

Die Jury, bestehend aus Univ.-Prof. Dr. Jörg Drews, Prof. Dr. Alfred Kolleritsch, Friederike Mayröcker, Präsident Univ.-Prof. Dr. Klaus Reichert und Dr. Heinz Schafroth begründete ihre Entscheidung für Donhauser unter anderem auch mit dessen "haarfeiner Distanz zu den Objekten" (Drews) in seinem Schaffen. "Michael Donhauser ist ein unzeitgemäßer Dichter, der seine poetischen Landschaften fernab der Trends und Moden entwirft und es versteht, auch kleine Dinge und Beobachtungen in Poesie zu verwandeln", hob Kunststaatssekretär Franz Morak eine weitere Facette in Donhausers Schaffen hervor.
     
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