Trophées du Libre für GeoGebra  

erstellt am
21. 06. 05

Leichter Mathematik lernen mit Unterrichtssoftware aus der Universität Salzburg
Salzburg (universität) - Ob Darstelllung eines Kegelschnittes oder Lösung einer Gleichung: mit GeoGebra lernen SchülerInnen aus ganz Europa heute auf neue – dynamische - Art Mathematik. Entwickelt wurde die kostenlose Unterrichtssoftware am Fachbereich für Fachdidaktik und LehrerInnenbildung der Universität Salzburg. Wie ihr Schöpfer Markus Hohenwarter dazu betont, ist GeoGebra ein Werkzeug, um in der Schule oder auch „auf eigene Faust“ daheim die Welt der GEOmetrie und AlGEBRA zu entdecken.

Internationale Aufmerksamkeit lenkte Markus Hohenwarter bereits 2002 auf sich als er als einziger Österreicher in Ronneby, Schweden, den renommierten European Academic Software Award in der Kategorie Mathematik erhielt. Seither „regnet“ es Auszeichnungen für GeoGebra, so berichtet Karl Fuchs, Mathematik- und Informatik-Didaktiker an der Universität Salzburg, der gegenwärtig Hohenwarters Doktorarbeit betreut. So gab es im Mai den österreichischen Bildungssoftware Preis L@rnie Award 2005 für GeoGebra und beim internationalen Wettbewerb für freie Software in Soisson, Frankreich, eine „Trophée du Libre“ in der Kategorie Bildung. Zuvor hatte mit GeoGebra erstellte Unterrichtssoftware für die Schule 2003 in Wien den L@rnie, 2004 in Köln den Deutschen Bildungssoftware Preis digita sowie in Berlin den Comeniuspreis für Bildungsmedien erhalten. Noch bis Jänner 2006 läuft das Doktoranden- Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, das Hohenwarter für sein Projekt erhielt.

Wahrscheinlich sind es aber nicht die vielen Auszeichnungen, die bewirkten, dass GeoGebra heute international anerkannt ist und viel genützt wird. Ein wichtiger Grund ist, dass Hohenwarter seine Publikationen kostenlos ins Netz (www.geogebra.at) stellte und so ein großes Gesprächs- und Nutzerforum entstehen konnte. Allein im Mai 2005 wurden 25.000 Besucher gezählt. Die Software steht inzwischen in 12 Sprachen zur Verfügung, unter anderem auf Chinesisch, Kroatisch, Ungarisch, Italienisch, Brasilianisch-Portugiesisch, Spanisch und Catalonisch. An der Übersetzung ins serbische, russische und Holländische wird derzeit gearbeitet, wie bisher kostenlos von Wissenschaftlern oder Lehrern, die GeoGebra in ihren Ländern einsetzen wollen.

Mit GeoGebraWiki gibt es nun auch einen freien Pool von Unterrichtsmaterialien rund um GeoGebra. Jeder findet hier Tipps & Tricks zur Verwendung der dynamischen Mathematiksoftware und kann hier seine eigenen Erfahrungen, Arbeitsblätter und Konstruktionen beisteuern. So entsteht eine große Materialsammlung, die ihrerseits wieder von Lehrern und Schülern verwendet werden kann. Bisher entstanden GeoGebra-Versionen für den Einsatz in allen Stufen von der Volksschule bis zur Universität. Die nächste Version mit neuen Möglichkeiten kommt voraussichtlich Ende August.

Die Universität Salzburg kann also dank GeoGebra Innovationen mit wertvollem Anwendungspotential punkten. Allerdings – und das ist der Wermutstropfen dabei - ob der junge Spitzenwissenschafter hier gehalten werden kann, ist mehr als fraglich, solange es keine zusätzlichen Postdocs-Stellen gibt.

Informationen: http://www.geogebra.at
am Montag (20. 06.)    
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