Automobilwirtschaft und Lebensministerium gemeinsam gegen Schadstoffbelastung  

erstellt am
01. 07. 05

In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben Lebensministerium, Automobilimporteure und Kfz-Einzelhandel Maßnahmen zur Schadstoffreduzierung präsentiert.
Wien (iv) - Bundesminister Pröll stellte die ab Juli 05 geltende Partikelfilterförderung für Dieselfahrzeuge vor. Konkret soll der Kauf von Diesel-Pkw mit Partikelfilter durch eine befristete Reduktion der Normverbrauchsabgabe (NoVA) um 300 Euro in den Jahren 2005 und 2006 begünstigt werden. Neuzugelassene Fahrzeuge mit einem Rußpartikelausstoß von mehr als 5 Milligramm pro Kilometer sollen dagegen mit einem Malus von 150 Euro im Jahr 2005 und 300 Euro ab 2006 bei der NoVA belegt werden.

Der stv. Sprecher der Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung Ingo Natmessnig beurteilte die Förderung als geeignete Begleitmaßnahme zur raschen Erneuerung des Fahrzeugbestandes. Der Stand der Partikelfiltertechnologie sei anzuerkennen, die Partikelmasse könne um mehr als 90 % vom Ausgangswert reduziert werden. Neuerlich Kritik kam von der Fahrzeugwirtschaft am im Förderungsmodell enthaltenen Malus, weil den Konsumeneten noch immer kein flächendeckendes Angebot an Fahrzeugen mit Partikelfilter zur Auswahl stehe. Dies lasse die Befürchtung aufkommen, dass viele Autokäufer - mangels Alternative - zur Kasse gebeten werden und nur wenige von der Förderung profitieren würden.

Natmessnig berichtete außerdem von der in der Vorwoche präsentierten Studie der EU-Kommission, wonach die CO2-Emissionen der in den EU-15 verkauften neuen Personenkraftwagen zwischen 1995 und 2003 um 11,8 % gesunken seien. Die Anstrengungen der Automobilindustrie wurden dabei ausdrücklich von der Kommission gelobt.

Die Fahrzeugwirtschaft sprach sich außerdem gegen die derzeit propagierten Maßnahmen zur Reduzierung der Feinstaubemissionen aus, wie Fahrverbote für Diesel-Pkw ohne Filter, City-Maut, Tempolimits, da der Anteil der Pkw-Partikelemissionen deutlich unter 10 % der Gesamtstaubemissionen liegen würde und daher diese Maßnahmen aufgrund des geringen Anteils am lokalen Feinstaubaufkommen zu keiner wesentlichen Verbesserung der Situation beitragen würden. Nachhaltige und größere Effekte seien mit intelligenten Verkehrskonzepten, wie Verstetigung des Verkehrsflusses und Optimierung der Verkehrsführung zu erreichen.

Die Vertreter der Automobilimporteure und des Einzelhandels wiesen auch darauf hin, dass der Dieselmotor notwendig sei zur Erreichung der Kyoto-Ziele und für die freiwillige Verpflichtung der europäischen, japanischen und koreanischen Automobilindustrie, bis 2008/2009 die Flottenverbrauchsziele auf 140 g/km CO2-Ausstoß zu senken. Mit der Dieseltechnologie seien eindeutig die Weichen für CO2-optimierte Fahrzeuge gestellt. In diesem Zusammenhang wurde die gemeinsame Internetplattform www.autoverbrauch.at vorgestellt, in der sich Konsumenten über den CO2-Ausstoß aller Kraftfahrzeuge informieren können.

Gemeinsam wurde außerdem eine rasche Festlegung der Euro-5-Abgasnorm in Brüssel gefordert.
     
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