Österreichische Kriseninterventionstagung vom 1. bis 2. Juli im Schloss Seggau
Graz (lk) - Vom 1. bis 2. Juli ist die Steiermark Gastgeber der dritten österreichischen Tagung
"Krisenintervention, Akutbetreuung und Stressverarbeitung", die sich insbesondere mit den Ereignissen
rund um die Flutwellenkatastrophe Anfang des Jahres auseinandersetzen wird. Dr. Kurt Kalcher, Leiter der Fachabteilung
7B Katastrophenschutz und Landesverteidigung: "Nicht zuletzt aufgrund der intensiven Einsätze bei der
Tsunami-Katastrophe wurde das Kriseninterventionsteam Steiermark ausgewählt, um diese österreichweite
Tagung auszurichten."
Qualitätssicherung, internationaler Erfahrungsaustausch und fachliche Weiterbildung im Bereich der Krisenintervention
und Akutbetreuung bezeichnen die Tagungs-Organisatoren Mag. Helmut Kreuzwirth, juristischer Leiter der Koordinationsstelle
Krisenintervention (KIT) in der FA7B, und Psychotherapeut Edwin Benko, fachlicher KIT-Leiter, als die wesentlichsten
Ziele. "Das Interesse an der Tagung ist sehr groß, es werden rund 270 Teilnehmer erwartet."
Edwin Benko zeichnet außerdem für das Workshop-Programm am Freitag Nachmittag verantwortlich: "Neben
wissenschaftlichen Vorträgen liegt der Tagungs-Schwerpunkt auf der nationalen und internationalen Zusammenarbeit
bei Großschadensereignissen. Diese Thematik wird auch in verschiedenen Workshops mit Fachleuten, die beim
Tsunami-Einsatz vor Ort in Thailand waren, und Vertretern des behördlichen Krisenmanagements aufgegriffen.
Die Referenten kommen aus Österreich, Luxemburg und Deutschland."
Die Idee zur Gründung des Kriseninterventionsteams Steiermark geht auf den Großeinsatz in Lassing 1998
zurück. Seitdem hat die FA7B in allen steirischen Bezirken Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Kriseninterventionsteam
Steiermark ausgebildet. Derzeit stehen 211 Personen in 6 Regionalteams rund um die Uhr für die Betreuung von
Betroffenen und Angehörigen nach traumatischen Ereignissen (gewaltsamer oder plötzlicher Tod von Angehörigen,
schwere Unfälle mit vielen Toten und Verletzten sowie Naturkatastrophen) zur Verfügung. Weiters werden
auch Einsatzkräfte nach sehr belastenden Einsätzen betreut. Alle KIT-Mitglieder sind ehrenamtliche Helfer.
Das Land Steiermark finanziert die Grundausbildung, die KIT-Mitglieder opfern für die Einsätze in der
Regel ihre Freizeit. Im KIT-Team finden sich Mitarbeiter der Sozialreferate der Bezirkshauptmannschaften, der Feuerwehr,
der Polizei, aber auch Psychologen, Psychologiestudenten, Religionslehrer genauso wie Sachbearbeiter von Versicherungen
oder Pensionisten.
Alarmiert und koordiniert werden die KIT-Teams über die Landeswarnzentrale (Rufnummer 130). KIT Steiermark
kann von den Kommandanten der Einsatzorganisationen, den Notärzten, der Exekutive und den Bezirksverwaltungsbehörden
zum Einsatz angefordert werden. Kalcher: "Das steirische Kriseninterventionsteam hat während des Tsunami-Einsatzes
seine national und international beachtete Reifeprüfung abgelegt und seinen festen Platz in der Familie der
freiwilligen Einsatzkräfte gefunden." |