Trinkwasser: Kärnten erhöht die Versorgungssicherheit  

erstellt am
01. 07. 05

LR Rohr präsentierte neues Kärntner Wasserversorgungskonzept – Trinkwasserschienen werden weiter ausgebaut
Klagenfurt (lpd) - Kärnten ist eines der trinkwasserreichsten Länder der Erde. Um das kostbare Nass aber auch in ausreichender Menge und Qualität in die Haushalte zu bringen, investiert das Land jährlich rund zwölf Millionen Euro. Am Donnerstag (30. 06.) hat Wasserwirtschaftsreferent LR Reinhart Rohr das neue Konzept der Abteilung für Wasserwirtschaft zur Erhöhung der Versorgungssicherheit vorgestellt. Die derzeitige Dürrekatastrophe in Süd- und Südwesteuropa verlieh dem Thema Trinkwassersicherheit höchste Aktualität.

Wie Rohr betonte, habe er rasch auf die trockenen Sommer der Jahre 2002 und 2003 reagiert und über die Abteilung Wasserwirtschaft eine umfangreiche Studie zur Erhöhung der Trinkwasserversorgungssicherheit erstellen lassen. Ziel sei es, den begonnenen Ausbau von Wasserschienen zwischen Mangel- und Überschussgebieten sowie die Sicherung neuer Quellen weiter voran zu treiben, so Rohr. Dafür wurden im Zeitraum zwischen Oktober 2003 und April 2004 in allen Kärntner Gemeinden vor Ort umfangreiche Erhebungen durchgeführt.
Parallel dazu wurden Daten über Fragebögen an rund 700 Wassergenossenschaften gesammelt. Anschließend wurden die geringsten Quellschüttungen bzw. Brunnendargeboten dem maximalen Saisonbedarf gegenüber gestellt und für jede einzelne Gemeindewasserversorgungsanlage eine Wasserbilanz erstellt und die jeweiligen Überschüsse bzw. Fehlmengen berechnet. Bei Fehlmengen folgte eine Prüfung noch vorhandener lokaler Wasserressourcen sowie ein Bericht mit entsprechenden Empfehlungen an die Gemeinden.

Zur Ausgangslage: Laut Prognosen der Statistik Austria und der Österreichischen Raumordnungskommission wird der Kärntner Zentralraum bevölkerungsmäßig bis etwa 2025, der Raum Villach sogar bis über 2030 hinaus wachsen. In der Peripherie nimmt die Einwohnerzahl hingegen ab. Daher müsse der Zentralraum langfristig durch einen Ringschluss verbunden werden, um von außen Trinkwasser in das Zentrum zu bringen, sagte Rohr. Ein wesentliches Standbein dazu, die Wasserschiene aus dem Krappfeld nach Klagenfurt, befindet sich derzeit in Bau.

Im Lavanttal existiert bereits eine voll funktionierende Trinkwasserschiene. Zusätzlich Als zusätzliche Variante liegt auch ein Konzept für eine überregionale Versorgung des Lavanttales aus dem Jauntal vor. Im Jauntal selbst gibt es derzeit zwei Wasserschienen. Eine verbindet die Quellen im Bereich von Globasnitz mit Eberndorf und Völkermarkt, die andere versorgt mit einer Quelle in Eisenkappel die Gemeinden Gallizien und Sittersdorf. Ein großes Konzept Jauntalschiene, die die zwei vorhandenen und einen geplanten Großbrunnen im Jauntal mit Klagenfurt verbinden sollen, sei ebenfalls bereits vorhanden, sagte Rohr.

Priorität in der überregionalen Wasserzuteilung hat der Wörtherseeraum und der Bereich des Sattnitzrückens, mit Klagenfurt als „Trinkwasserdrehscheibe“. Der Baubeginn des Hochbehälters „Mittelkärnten“ mit 20.000 Kubikmeter Inhalt in Neudorf durch die Stadtwerke Klagenfurt ist für Herbst 2005 vorgesehen. Bereits heute sind die Gemeinden Klagenfurt, Krumpendorf, Pörtschach, Moosburg, Techelsberg und Velden durch Leitungen verbunden und verfügen teilweise über Lieferverträge untereinander. Die Leitungen sollten aber für eine Notversorgung bei Ausfall einer lokalen Quelle künftig größer dimensioniert werden, so Rohr. Flächenhaft jedoch ebenso wichtig – und das betrifft rund 75 Prozent der Kärntner Gemeinden die ihre Trinkwasserversorgung auch in Zukunft lokal lösen werden - ist die Vernetzung innerhalb von Nachbargemeinden.

Das neue Kärntner Wasserversorgungskonzept wurde den Kärntner Gemeinden bereits in zwei Regionalkonferenzen des Gemeindebundes vorgestellt. Nach Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen werde Kärnten auch in Zukunft flächenhaft bei der Trinkwasserversorgung als „wasserreich“ zu bezeichnen sein, so Rohr. Das Land Kärnten investiert jährlich rund zwölf Millionen Euro in die Trinkwasserversorgung.
     
zurück