Außenministerin trifft Amtskollegen von Kap Verde Barbosa Borges
Wien (bmaa) - "Österreich und Kap Verde blicken auf mehr als 20 Jahre Kooperations- zusammenarbeit
und viele erfolgreiche Initiativen und Projekte zurück", sagte Außenministerin Ursula Plassnik
am Mittwoch (29. 06.) anlässlich des Arbeitsgesprächs mit dem Außenminister von Kap Verde
Victor Manuel Barbosa Borges.
Seit der Eröffnung eines österreichischen Kooperationsbüros in Praia 1986 ist Kap Verde eines von
5 Schwerpunktländern der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit in Afrika. Seitdem wurden Kap Verde
über 60 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Derzeit betragen die österreichischen bilateralen
Entwicklungsmittel 1,5 Millionen Euro pro Jahr, dazu kommen noch 0,8 Millionen Euro Nahrungsmittelhilfe. Die Projekte
konzentrieren sich auf die Bereiche Bildung und Wasser.
Als Erfolg seiner Entwicklungspolitik soll Kap Verde 2008 von der Gruppe der unterentwickeltsten Staaten in die
Gruppe der Staaten mittleren Einkommens aufsteigen. "Österreich wird Kap Verde in diesem Übergangsprozess
begleiten und dazu beitragen, die erzielten Erfolge langfristig zu sichern. Die Armutsbekämpfung und die Sicherung
der Rechtstaatlichkeit stehen dabei an oberster Stelle", erklärte Plassnik.
Denn laut Außenminister Barbosa Borges gilt das besondere Interesse Kap Verdes zunehmend dem Kampf gegen
die Organisierte Kriminalität und den Drogenhandel. Plassnik wies in diesem Zusammenhang auch auf die spezielle
Expertise der in Wien ansässigen internationalen Organisationen hin.
Im Mittelpunkt der Gespräche standen neben den bilateralen Beziehungen und den Beziehungen zur EU, vor allem
auch regionale und gesamtafrikanische Entwicklungen. Plassnik würdigte Kap Verde als ein Land, das in keinerlei
Konflikt involviert ist und einen wertvollen Gesprächspartner Österreichs in Bezug auf die afrikanische
Sicherheitsarchitektur und Westafrika darstellt.
Die Außenministerin verwies auf die erstarkende Rolle der Afrikanischen Union (AU) und der Wirtschaftsgemeinschaft
der westafrikanischen Staaten (ECOWAS) bei der Bewältigung von regionalen Krisen und Konflikten. Das Gespräch
bot die Gelegenheit, im Hinblick auf die österreichische EU-Präsidentschaft die Möglichkeiten der
Zusammenarbeit der EU mit der Afrikanischen Union und den regionalen afrikanischen Institutionen, insbesondere
im Bereich der Konfliktverhütung und Friedenssicherung zu erörtern. "Es wird Österreich auch
während der EU - Präsidentschaft ein besonderes Anliegen sein, den Ausbau der Zusammenarbeit in diesem
Bereich voranzutreiben", versicherte die Außenministerin. |