Aus dem Urlaub sollte man schöne Souvenirs, aber keine Diebstahlsanzeigen
mitnehmen. Ein paar Sicherheitstipps für den Urlaub mit dem Auto
Wien (kfv) - In den nächsten Wochen wälzen sich wieder die Blechlawinen durch ganz Europa. Für
Menschen mit bösen Absichten beginnt damit die arbeitsreiche Zeit, denn ihre Opfer kommen quasi "auf
Besuch". "Bevor man sich ins Urlaubsvergnügen stürzt, sollte man sich auf jeden Fall über
besondere Gepflogenheiten und die Sicherheitslage im jeweiligen Land informieren", empfiehlt DI Bernhard Noll,
Leiter des Instituts für Technische Sicherheit (ITS). Voll beladene Fahrzeuge, fremde Autokennzeichen, gestresste
Menschen - die Beute ist ziemlich leicht auszumachen. Besonders bei Tankstellen- oder Raststättenaufenthalten
sollte man seine Augen offen halten. Im schlimmsten Fall finden Diebe so großen Gefallen am Auto, dass sie
gleich das ganze Gefährt mitnehmen. 5.148 österreichische Pkw wurden 2004 gestohlen (Quelle: BMI). Rund
500 davon kamen in Ungarn, Tschechien und der Slowakei abhanden, weitere 500 im restlichen europäischen Ausland
(Quelle: ÖAMTC). "Dieben oder Einbrechern genügt eine kurze Abwesenheit vom Auto, um sich Zugriff
zu verschaffen", warnt Noll.
Meistens geben sich die Langfinger aber schon mit dem wertvollen Inhalt von Urlauberautos zufrieden. Angewandt
werden alte, aber trotzdem noch effiziente Tricks: Eine beliebte Methode, um Opfer in Position zu bringen, ist
wildes Gestikulieren, das auf einen angeblichen Defekt am Pkw hinweisen soll. Mit einer großen Karte die
Sicht zu versperren ist eine andere Variante. Während die Urlauber blind für die Vorgänge hinter
der Karte sind, räumt ein Kumpane des scheinbar Orientierungslosen das Auto aus. "Oberstes Gebot - nicht
nur in Österreich, sondern vor allem auch im Ausland - ist, keine Wertsachen offen im Auto oder "versteckt"
im Kofferraum liegen zu lassen", spricht Noll ins Gewissen. "Bei Erhebungen im Jänner dieses Jahres
haben wir leider gemerkt, dass die Österreicher in dieser Hinsicht sehr schlampig sind." In jedem zweiten
von 12.324 überprüften Autos fanden sich ganz offen präsentierte Wertgegenstände wie teure
Kleidung, CDs, Laptops, Handys, Hand-, Akten- und Reisetaschen.
Tipps für einen sicheren Urlaub auf vier Rädern
Damit auch das Auto wieder heil aus dem Urlaub nachhause kommt, sollten bei jedem noch so kurzem Stopp
ein paar Dinge beachtet werden: Das Lenkradschloss hörbar einrasten lassen, Türen, Schiebedach und Kofferraum
verschließen. Sperrstöcke, Lenkradsicherungen und Pedalarretierungen können zwar mit Werkzeug überwunden
werden, für den Dieb bedeuten sie aber einen von außen deutlich sichtbaren Mehraufwand und wirken daher
abschreckend. Auch wenn man das Auto nur kurz verlässt, sollte die Bedienleiste des Autoradios abgenommen
werden - so wirkt es gleich wesentlich unattraktiver. Vor allem in Großstädten bestimmter Länder
kommt es bei Stopps vor einer roten Ampel zu Überfällen auf Autofahrer. Deshalb sollten in diesen Bereichen
die Fenster hochgekurbelt und die Türen verschlossen werden. Am Urlaubsort angekommen lässt man sein
Auto am besten auf bewachten Parkplätzen stehen. Wer mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil unterwegs ist, sollte
sein Ziel möglichst noch bei Tageslicht anfahren und zur Übernachtung wirklich nur Campingplätze
oder belebte Orte auswählen.
"Von allen wichtigen Papieren wie Führer- und Zulassungsschein sollte man Kopien anfertigen", rät
Noll. "Bei einer Polizeikontrolle nach Diebstahl der Papiere sollte man zumindest eine Verlust- oder Diebstahlsbescheinigung
und eine Kopie des Originals vorlegen können." Nach der Rückkehr nach Österreich muss noch
einmal Anzeige erstattet werden. Mit der bestätigten, vergebührten Anzeige darf man bis zur Ausstellung
des neuen Führerschein fahren, längstens aber vier Wochen ab dem Tag des Verlustes. Kommen die Zulassungspapiere
abhanden, darf mit der Verlustanzeige nicht länger als eine Woche ab Verlust gefahren werden. |