Europäische Krankenversicherungskarte hat sich ein Jahr nach Einführung einen Namen
in der EU gemacht
Brüssel (europarl) - Heute sind über 30 Millionen EU-Bürgerinnen und -Bürger
im Besitz einer Europäischen Krankenversicherungskarte, und dies gerade einmal zwölf Monate nach ihrer
erstmaligen Ausgabe. In diesem Sommer könnten es gar 50 Millionen werden. Die Karte ist deutlich beliebter
als der bisherige „Auslandskrankenschein“ E111. In Schweden beispielsweise sind schon jetzt 600 Mal mehr Karten
im Umlauf als (früher) Papiervordrucke.
Die Karte war im Juni 2004 eingeführt worden, um auf Reisen im EU-Ausland die Inanspruchnahme der notwendigen
medizinischen Hilfe zu erleichtern. 13 Länder führten die Karte damals sofort ein, die übrigen wollten
innerhalb von anderthalb Jahren folgen. Ende dieses Jahres werden somit alle EU-Länder (sowie Norwegen, Island,
Liechtenstein und die Schweiz) ihren Bürgern die Karte anbieten.
Im ersten Halbjahr nach dem Start wurden über 14,5 Millionen Karten sowie zwei Millionen „provisorische Ersatzbescheinigungen“
ausgestellt, die meisten davon (13 Millionen) – so die aktuellsten Zahlen – in Italien, gefolgt von der Tschechischen
Republik (rund 7 Millionen), Deutschland (3,5 Millionen), Schweden (1,6 Millionen) und Belgien (1,3 Millionen).
„Die hohe Akzeptanz beweist eindeutig, dass dieses EU-Projekt den Bürgern etwas bringt“, meinte Vladimir Špilda.
Einige Länder haben besondere Anstrengungen zur Verbreitung der Karte unternommen. In der Tschechischen Republik
beispielsweise wurde allen Versicherten eine solche Karte ausgestellt und zugleich als nationale Versicherungskarte
anerkannt. Italien hat angekündigt, dass es bis Ende dieses Jahres 58 Millionen Karten verteilen will. Und
das Vereinigte Königreich zieht die Einführung von Dezember auf September 2005 vor.
Das Beantragen der Karte ist ebenfalls vereinfacht worden: In einigen Ländern (Belgien, Irland, Luxemburg,
Schweden, Slowenien und Norwegen) ist inzwischen eine Online-Bestellung möglich. |