Spatenstich für das Burgenland-Dorf in Sri Lanka  

erstellt am
29. 06. 05

LH Niessl: Land Burgenland stellt 350.000 Euro für den Wiederaufbau bereit
Eisenstadt (blms) - Nach den verheerenden Zerstörungen durch den Tsunami in Südasien hat sich das Burgenland zu einem Wiederaufbau-Projekt besonderer Art entschlossen. "Das Burgenland hat sich unmittelbar nach der Flutkatastrophe dafür entschieden, ein Projekt in Sri Lanka zu unterstützen. Das Friedenszentrum Schlaining ist dort schon länger friedenspolitisch tätig und hat bereits sehr gute Kontakte zu den Organisationen und Behörden vor Ort", berichtet Landeshauptmann Hans Niessl über das burgenländische Hilfsprojekt. In Sri Lanka wird das zerstörte Fischerdorf Samudragama an einem sicheren Ort wiederaufgebaut, gleichzeitig soll durch weitere Aufbauprojekte der Aspekt der nationalen Versöhnung der verfeindeten Volksgruppen gefördert werden. Am Dienstag (28. 06.) fand in Sri Lanka in Anwesenheit des Sicherheitsbeauftragten des Landes, Dr. Ernst Böcskör, der Spatenstich für das Burgenland-Dorf statt.

Die Flutkatastrophe hinterließ im Dorf Samudragama verheerende Schäden - seither lebt die Bevölkerung in Notquartieren und kann dem Haupterwerb, der Fischerei, nicht nachgehen. "Das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) auf Burg Schlaining engagiert sich schon seit Jahren in Samudragama um die Versöhnung der Bürgerkriegsparteien (Singhalesen, Tamilen, Moslems) und nimmt die Gelegenheit des Wiederaufbaues im Auftrag des Landes Burgenland wahr, um weitere vertrauensbildende Maßnahmen zu setzen", erklärt der Leiter des ÖSFK, Dr. Gerald Mader. Um eine gesicherte Existenz in einem neuen Dorf zu schaffen, wurde mit Hilfe der vor Ort tätigen NGO "Sarvodaya" eine neue Landfläche, die von einer Flutwelle nicht mehr erreicht werden kann, gefunden. Die behördlichen Bewilligungen wurden bereits eingeholt, die erforderlichen Rodungen und Grundstücksparzellierungen sind abgeschlossen. Gebaut wird nun von der einheimischen Bevölkerung selbst unter der Projektleitung von Gudrun Kramer, einer freien Mitarbeiterin des ÖSFK und Sarvodaya. Neben dem Aufbau des singhalesischen Dorfes Samudragama wird vom Burgenland daher der Aufbau weiterer Dörfer der übrigen Volksgruppen initiiert. Darüber hinaus soll mit burgenländischer Mithilfe in der Stadt Trincomalee ein Begegnungszentrum für alle Volksgruppen gebaut werden.

Die finanziellen Mittel für die Errichtung von etwa 100 Häusern und der notwendigen Infrastruktur stammen zum Großteil aus der zugesagten Wiederaufbauhilfe des Burgenlandes, rund 350.000 Euro, und den Spendengeldern aus der Aktion "Burgenland hilft", die bis jetzt von der burgenländischen Bevölkerung geleistet wurden. Landeshauptmann Hans Niessl nahm seit Anfang Jänner die Spendengelder zahlreicher Hilfsinitiativen für "Burgenland hilft" entgegen und versichert eine effiziente und rasche Projektabwicklung. Die Burgenländerinnen und Burgenländer werden nach dem Spatenstich über den Baufortschritt regelmäßig informiert.

"Beim heutigen Spatenstich nahm die Bevölkerung von Samudragama mit Begeisterung Anteil", teilte der Koordinator des Landes für den Wiederaufbau, Dr. Ernst Böcskör, aus Sri Lanka mit. Er reiste nach Sri Lanka, um sich selbst ein Bild nach der Katastrophe und das angelaufene Hilfsprojekt zu machen. "Der Spatenstich ist für die Menschen im Dorf ein Neubeginn nach Monaten des Wartens auf eine wirtschaftliche Besserung", schildert Dr. Böcskör die Situation vor Ort. Aktuelle Bilder aus Sri Lanka werden demnächst auf http://www.burgenland.at zu sehen sein.
     
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