Tianjin (China / bmf) - Nach Bangkok, Frankfurt, Kobe, Kopenhagen und Bali fand am 26. Juni 2005 das
6. Treffen ASEM Treffen zwischen europäischen und asiatischen Finanzministern in Tianjin (China) statt. Bundesminister
Grasser nahm als österreichischer Vertreter an dieser Tagung teil. Das Treffen war der Diskussion der globalen
Ungleichgewichte, Fragen der Entwicklungspolitik und einer Verstärkung der Kooperation Asiens mit der EU gewidmet.
Minister Grasser hat dabei die Teilnehmer auch zum 7. Treffen im April 2006 in Wien, während der österreichischen
Präsidentschaft, eingeladen.
Zentrales Thema in Tianjin war die zukünftige Ausrichtung der Entwicklungspolitik und deren Perspektiven.
Grasser: "Die EU ist einer der wichtigsten Geberstaaten im Bereich Entwicklungshilfe und wird die Mittel dafür
weiter erhöhen". Damit nimmt Minister Grasser auf die kürzlich erfolgten Beschlüsse der EU
bezug, die Entwicklungshilfeleistungen zwischen 2004 und 2010 zu verdoppeln. Festgelegtes Ziel, ist die Steigerung
der Ausgaben der EU für Entwicklungszusammenarbeit auf 0,56 % des Bruttonationaleinkommens.
Minister Grasser betonte in seiner Rede, dass mit Leistungssteigerungen in der Entwicklungszusammenarbeit auch
Maßnahmen besser koordinierter Entwicklungspolitik und ordentlicher, nicht korrupter Regierungsführung
verbunden werden müssen. Grasser: "Es ist notwendig, dass die Gelder auch tatsächlich die Betroffenen
erreichen und vor allem zielgerichtet eingesetzt werden, es gilt bei Kontrollen und der laufenden Projektbetreuung
noch effizienter zu werden".
Zur verbesserten Kooperation innerhalb der ASEM Länder schlägt der Vorsitz eine "Tianjin-Initiative"
vor, die eine Verstärkung des Austausches technischer Expertisen zwischen Asien und Europa enthält, ebenso
wie die Etablierung eines Notfalls-Dialog-Mechanismus für den Fall finanzieller und/oder ökonomischer
Schocks. Eine Reihe anderer Mechanismen soll die Zusammenarbeit weiter verstärken.
Im Rahmen der einwöchigen China Reise traf Minister Grasser auch mit führenden Vertretern österreichischer
und europäischer Unternehmen zum Meinungsaustausch zusammen, um sich ein Bild über den chinesischen Markt
zu verschaffen. So schilderten mehrere Firmenvertreter, wie beispielsweise von der Firma Doppelmayr, der Voestalpine
Eurostahl, Nestle, Siemens, Fischer Schi und Bankenvertreter ihre Probleme, Erfolge und Aussichten auf dem chinesischen
Markt.
Grasser: "Es ist spannend zu verfolgen, wie erfolgreich sich österreichische und europäische Unternehmer
auf diesem schwierigen aber ungeheuer vielversprechenden Markt behaupten". Grasser betont, dass Österreich
enorme Chancen hätte, sein Handelsvolumen mit China, das sich derzeit auf etwa 1,5 Mrd. Euro Ausfuhren und
2,4 Mrd. Euro Einfuhren beläuft, bis 2010 zu verdoppeln und dass die österreichischen Direktinvestitionen
in China im Ausmaß von etwa einer halben Milliarde Euro, Österreich in China als Industrienation sukzessiv
bekannt machen. |