Broderieparterres im Belvederegarten erneuert
Wien (bmlfuw) - Der Belvederegarten ist eine der bedeutendsten barocken Gartenanlagen Europas in
französischem Stil. Seit 1989 wird der 17,3 Hektar große Gartenbereich nach historischen Vorlagen schrittweise
restauriert. „Die erneuerten Broderieparterres sind ein weiteres Schmuckstück im Belvederegarten. Die nördlichen
Kompartimente des Hauptgartens mit einer Fläche von insgesamt 3.000 Quadratmetern wurden von den Bundesgärten
Wien in nur zwölf Wochen revitalisiert. 110.000 Euro wurden dafür aufgewändet. Die Arbeit des Bundes-
denkmalamtes ist ein wesentlicher Beitrag zur Bewahrung historischer Gartenkultur in Österreich“, so Umwelt-
und Landwirtschaftsminister Josef Pröll anlässlich der Eröffnung der Broderieparterres im Belvederegarten
am Montag (27. 06.).
Die Broderieparterres wurden gemäß dem so genannten Stuttgarter Plan von 1720/26 neu gestaltet. Ihre
Ornamente sind mit Buchsstreifen, Rasenflächen, Flächen aus farbigen Kiesen und Ziegelsplitt sowie mit
„Brillanten“ aus rotem Glas ausgeführt. Die Gestaltung zeigt die ehemalige barocke Formensprache und die Farbigkeit
des 18. Jahrhunderts. Für die Ornamentierung wurden 58.000 Buchspflanzen aus der Baumschule der Bundesgärten
innerhalb einer Woche von nur sechs GärtnerInnen gepflanzt. Die Kiesflächen wurden mit 120 Tonnen eines
speziellen gelben Kieses, dem „Giallo Siena“, sowie 60 Quadratmeter rotem Ziegelsplitt ausgelegt. Der rote Glasbruch
in den eigens hergestellten Schalen setzt besondere, das Tageslicht reflektierende, Akzente.
Die Grundstruktur der Parterreflächen wurde im Herbst und Winter 2004 hergestellt. Die Feinarbeiten – Herstellung
der Kies- und Glasflächen, Buchspflanzungen und Rasensaat – wurden im Frühjahr 2005 in nur sieben Wochen
fertig gestellt. Die beiden anschließenden mittleren Kompartimente des Hauptgartens werden von den Bundesgärten
ab 2005/06 revitalisiert.
„Besonderer Dank bei der Revitaliserung im Belvederegarten gebührt Brigitte Mang, der Direktorin der Bundesgärten,
und ihren MitarbeiterInnen insbesondere auch dafür, dass die Arbeiten im heurigen Frühjahr trotz der
ungünstigen Witterungsverhältnisse zeitgerecht vor dem 15. Mai, dem Tag des Staatsvertragsjubiläums,
finalisiert werden konnten. Das Know-how der Bundesgärten ist international beachtet und anerkannt. Hervorzuheben
ist auch die besonders gute Zusammenarbeit mit den PlanerInnen vom Büro Auböck + Kárász
sowie dem Bundesdenkmalamt“, betonte Minister Josef Pröll abschließend. |