Fast 70 000 Menschen werden 2005 mit Unterstützung der EU ein Praktikum in einem anderen
europäischen Land absolvieren
Brüssel (europarl) - Die Ergebnisse des Auswahlverfahrens 2005 für Mobilitätsprojekte
im Rahmen des Programms „Leonardo da Vinci“ sind ausgesprochen erfreulich. Europaweit wurden 3 015 Projekte ausgewählt,
in deren Rahmen insgesamt fast 70 000 Praktika absolviert werden (d. h. durchschnittlich 23 Praktikanten pro Projekt).
Der Erfolg der Mobilitätsaktion, für die im laufenden Jahr ein Budget von 120 Mio. Euro zur Verfügung
steht, ist bemerkenswert: Innerhalb der letzten fünf Jahre hat sich die Zahl der Stipendiaten praktisch verdoppelt.
Der für die allgemeine und berufliche Bildung zuständige EU-Kommissar Ján Figel’ unterstrich:
„Das Programm Leonardo da Vinci trägt durch die Unterstützung der Mobilität von Personen in der
Aus- und Weiterbildung aktiv zum Aufbau eines echten europäischen Arbeitsmarktes bei, in dem die in einem
anderen Land erworbenen Qualifikationen auf europäischer Ebene anerkannt werden können, und fördert
zugleich die Unionsbürgerschaft.“
Das Programm bietet in der Aus- und Weiterbildung stehenden Personen die Möglichkeit, ein Stipendium für
ein Praktikum in einem anderen europäischen Land zu beantragen. Leonardo ist auf berufliche Bildungsgänge
jeglicher Art ausgerichtet; zur Zielgruppe zählen somit unter anderem Personen in der Erstausbildung, Studierende
auf der Suche nach einem Praktikum, Hochschulabsolventen sowie junge Arbeitnehmer.
Die Zahlen der Auswahlrunde 2005:
- Fast die Hälfte der Stipendiaten (31 000) sind Jugendliche in der Erstausbildung, die zwischen drei Wochen
und neun Monaten in einem Unternehmen oder einer Berufsbildungseinrichtung im Ausland verbringen.
- 12 000 Studierende (20 %) können drei- bis zwölfmonatige Praktika in Unternehmen im Ausland absolvieren.
- Die Zahl der jungen Arbeitnehmer und Hochschulabsolventen, die zwischen zwei und zwölf Monate ins Ausland
gehen, liegt bei 11 800.
Auch der Erfahrungsaustausch zwischen dem Berufsbildungssektor und der Wirtschaft wird im Rahmen von Leonardo
da Vinci gefördert. So erhalten etwa 11 000 Personalleiter, Berufsberater, Ausbilder und sprachliche Betreuer
Finanzhilfen für ein- bis sechswöchige Arbeitsaufenthalte bei Fachkollegen im Ausland.
In der Zeit von 2000 bis 2005 konnten insgesamt fast 300 000 Bürger von einem Leonardo-Stipendium profitieren,
wobei die jährliche Teilnehmerzahl von anfangs 37 000 auf mittlerweile 68 000 im laufenden Jahr gestiegen
ist, sich also fast verdoppelt hat. Von den mehr als 6 000 für 2005 eingereichten Projektvorschlägen
konnte nur die Hälfte für eine Finanzierung aus dem Gesamtbudget von 120 Mio. Euro berücksichtigt
werden.
Die Leonardo-da-Vinci-Mobilitätsprojekte werden dezentral von den 33 Nationalagenturen in den Teilnehmerländern
verwaltet. Diese Agenturen sind zuständig für die Bewertung und Auswahl der Vorschläge und die Betreuung
der genehmigten Projekte und geben im jeweiligen Land Auskunft über die Möglichkeiten und Modalitäten
des Programms.
Seit Einführung des neuen „Europass“ (europäischer Pass für Berufsbildung und Berufsqualifikationen)
im Januar 2005 ist es übrigens unter bestimmten Bedingungen möglich, im Rahmen eines Auslandspraktikums
erworbene Kenntnisse und Qualifikationen im Herkunftsland anerkennen zu lassen. Zu diesem Zweck können die
Leonardo-Praktikanten den „Europass-Mobilitätsnachweis“ – eines der Europass-Transparenzinstrumente – anfordern.
Die Anschriften der Nationalagenturen sind unter folgender Adresse zu finden:
http://europa.eu.int/comm/education/programmes/leonardo/new/leonardo2/nalist2_en.html
Informationen über den Europass-Mobilitätsnachweis und Europass:
http://europass.cedefop.eu.int
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