LH Haider: Kinder und Musik als "Symbiose der Hoffnung" – LHStv. Strutz betonte Wichtigkeit
der Nachwuchsförderung
Ossiach (lpd) - Der Carinthische Sommer wurde Sonntag (10. 07.) Abend feierlich von Bundespräsident
Heinz Fischer im Barocksaal des Stiftes Ossiach eröffnet. Den Auftakt der heurigen Saison bildet die Kirchenoper
"Der Weg" des in Estland geborenen Komponisten Arvo Pärt. Bis zum 28. August stehen 89 musikalische
und literarische Veranstaltungen auf dem Programm des Festivals. Veranstaltungsorte sind neben dem Stift Ossiach,
dem Congress Center Villach und der Bergkirche Tiffen erstmals auch das Steinhaus von Günther Domenig in Steindorf
und das Tauernkirchlein in Ossiach.
Der Bundespräsident nannte den Carinthischen Sommer einen Fixpunkt und interessanten Höhepunkt in der
österreichischen Festspielsaison. Die Kirchenoper habe in Ossiach einen besonderen Ort und Heimat gefunden,
meinte er weiters und strich das "anspruchsvolle Musikprogramm" hervor. Kärnten habe ein "besonders
waches zeitgenössisches Kulturleben", das einen beträchtlichen Wert für das ganze Land darstelle,
so Fischer, der allen Kulturschaffenden für ihr Engagement dankte.
Von einer "Symbiose der Hoffnung" sprach Landeshauptmann Jörg Haider im Zusammenhang mit dem Carinthischen
Sommer. So würden hier Kinder in das Geschehen eingebunden und mit der Musik in Verbindung gebracht. Die "tiefe
innere Wertorientierung" des Festivals sowie seine Kirchenopern seien besonders in der heutigen Zeit gefragt,
sagte Haider und nahm Bezug auf die Terroranschläge in London. So hätten die Menschen Bedarf nach Spiritualität,
Verankerung und Werten. Dies unterstreiche auch die Wichtigkeit der "Region des Friedens", die Kärnten
gebildet habe. In Österreich gebe es viele Festspiele, wo "die Kunst dem Publikum nachläuft",
so der Landeshauptmann weiters. Beim Carinthischen Sommer hingegen versuche man das Publikum an das Werk und den
Künstler heranzuführen. Haider betonte daher die Absicht, das Festival weiter auszubauen.
Entscheidende Impulse erwartet er sich von der geplanten Carinthischen Musikakademie Ossiach.
Kulturreferent LHStv. Martin Strutz strich den Carinthischen Sommer als bedeutendstes Kärntner Kulturereignis
mit hervorragendem Namen im gesamten Alpen-Adria-Raum hervor. Für diesen "Leuchtturm des Kultursommers"
forderte er daher mehr Beachtung bei ORF- Übertragungen. Strutz betonte weiters das hohe kulturelle Potential
Kärntens sowie die Wichtigkeit, junge Menschen zur Kunst hinzuführen. Kärnten habe sich daher mit
u.a. dem Ausbau des Musikschulwesens, der Jungen Philharmonie oder der geplanten Musikakademie der Nachwuchsförderung
verschrieben. Zum "Musikverständnis" des Carinthischen Sommers meinte er, dass es dem Neuen verpflichtet
sei, ohne mit der Tradition zu brechen.
Kunststaatssekretär Franz Morak würdigte den Carinthischen Sommer als "Festspielanker" in der
Palette der zahlreichen sommerlichen Kulturveranstaltungen Kärntens. Die Einbindung des Steinhauses von Günther
Domenig als Spielstätte nannte er eine "besonders geglückte Erneuerung" sowie ein "wichtiges
Signal für die zeitgenössische österreichische Architektur".
Grußworte sprach auch der Intendant des Carinthischen Sommers, Thomas Daniel Schlee, die Festrede hielt der
Schriftsteller Peter Härtling. Ossiachs Bürgermeister Michael Huber begrüßte die zahlreichen
Vertreter aus Politik, Kirche, Kultur, Wirtschaft und öffentlichem Leben. Anwesend waren u.a. die Botschafterin
Estlands, Katrin Saarsalu, Staatssekretär Sigisbert Dolinschek, Bundesratspräsident Peter Mitterer, Landtagspräsident
Jörg Freunschlag, LHStv. Peter Ambrozy, LR Gaby Schaunig, LR Reinhart Rohr, LR Josef Martinz, Bischof Alois
Schwarz, Superintendent Manfred Sauer, Generalvikar Gerhard Kalidz, Landesamtsdirektor Reinhard Sladko, Komponist
Arvo Pärt, Klagenfurts Bürgermeister Harald Scheucher. |