Bartenstein: "Österreich ist Top-Performer innerhalb der EU"  

erstellt am
06. 07. 05

"Wirtschaftsbericht Österreich 2005" sieht Österreich als drittreichstes Land in der Europäischen Union - EU-Erweiterung brachte gewaltige Impulse
Wien (bmwa) - "Der Wirtschaftsstandort Österreich ist hervorragend aufgestellt: Wir haben die Chancen des EU-Beitritts und der Ostöffnung genutzt und wir haben die notwendigen Strukturreformen umgesetzt", sagte Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein am Montag (04. 07.) anlässlich der Präsentation des "Wirtschaftsbericht 2005", den er gemeinsam mit Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel, Vizekanzler Hubert Gorbach und Finanzminister Mag. Karl-Heinz Grasser im Designforum im Wiener Museumsquartier präsentierte. Deshalb sei Österreich das drittreichste Land der EU, habe einer der geringsten Arbeitslosenraten in Europa, eine florierende Exportwirtschaft und sei führender Direktinvestor in Osteuropa.

Der Motor des Wachstums in Österreich sei die Expotwirtschaft, die wesentlichen Anteil am realen Wachstum 2004 von 2 % hatte. Gerade für eine kleine und sehr nach außen orientierte Volkswirtschaft wie Österreich sei der Handel mit Waren, Dienstleistungen, Kapital und Know-how entscheidender Bestimmungsfaktor der wirtschaftlichen Entwicklung, so Bartenstein. Eine florierende Exportwirtschaft schaffe Wohlstand und Arbeitsplätze, schließlich hänge in Österreich jeder dritte Arbeitsplatz vom Export ab.

Erfreut zeigte sich der Minister, dass 2004 die Warenexporte um 13 % und die Warenimporte um 10,4 % gestiegen sind, so dass Österreich zum zweiten Mal innerhalb der vergangenen 14 Jahre einen Leistungsbilanzüberschuss erzielen konnte, und zwar in der Höhe von 0,8 Milliarden Euro oder 0,3 % des BIP. Während die Exportquote (d. h. Warenexporte insgesamt in Prozent des BIP) Mitte der neunziger Jahre noch bei rund 24 % lag, stieg sie im Vorjahr auf eine neue Rekordmarke von 37,9 % (EU-25: 28,6 %) an.

Diese positive Exportentwicklung 2004 sei vor allem in Anbetracht der internationalen Rahmenbedingungen - Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar, des hohen Rohölpreises und des relativ niedrigen BIP-Wachstums im Euro-Raum, beachtlich, setzte Bartenstein fort. Für 2005 werde das Wachstum 1,8 bis 1,9 Prozent betragen - und damit wachse Österreich zwar schneller als die Eurozone. das Wachstum innerhalb der gesamten EU sei aber im weltweiten Vergleich zu schwach. Die EU sei derzeit das Schlusslicht beim Wachstum.

Die Wachstumsdelle schlage sich auch auf den Arbeitsmarkt durch, so Bartenstein.

Anforderungen an die Wirtschaftspolitik
Österreich habe sich eine international beachtliche Standortqualität in den letzten Jahren durch notwendige Strukturreformen konsequent erarbeitet. Jetzt gehe es darum, diese Arbeit konsequent fortzusetzen. "Denn nur ein wettbewerbsfähiger und attraktiver Wirtschafts- und Arbeitsstandort Österreich in einem stabilen makroökonomischen Umfeld zieht neue Investoren und Arbeitskräfte an, bietet die erforderlichen Rahmenbedingungen zur Schaffung von mehr und besseren Arbeitsplätzen, gewährt die notwendigen Voraussetzungen zur Förderung von Wissen und Innovation und ist somit Garant auch für zukünftiges nachhaltiges Wirtschaftswachstum und ausreichende Beschäftigung", so Bartenstein. Die österreichische Wirtschaftspolitik versuche daher, die Stärken des österreichischen Wirtschafts- und Arbeitsstandortes weiter auszubauen und konkrete Maßnahmen umzusetzen. Vor allem Maßnahmen zur Flexibilisierung der Arbeitszeit seien ihm ein wesentliches Anliegen, so Bartenstein. Dazu wurden bereits Maßnahmen in den Bereichen Innovation, Forschung und Entwicklung in die Wege geleitet. Der "Reformdialog für Wachstum und Beschäftigung" habe am 1. Mai dieses Jahres einen weiteren Maßnahmenkatalog zur Sicherung des weiteren Ausbaus erstellt. Das im Rahmen eines breiten Konsultationsprozesses bis Herbst 2005 zu erstellende österreichische Lissabon-Reformprogramm werde auf diesem Maßnahmenkatalog aufbauen.

Design als Wirtschaftsfaktor
Unter Bezug auf den diesjährigen Schauplatz der Präsentation - die Räume des Design-Zentrums - ging Bartenstein auf die Rolle von Design in der Wirtschaft ein. Design, so Bartenstein, sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden und entscheidend für einen erfolgreichen Auftritt auf internationalen Märkten. Und Design könne dazu ein Stück österreichische Identität vermitteln. "Das Thema Design passt sehr gut in den Wirtschaftsbericht", so Bartenstein, "weil er die Erfolge der österreichischen Wirtschaftspolitik zum Sprechen bringt".

Um der Bedeutung von gutem Design für die Wirtschaft gerecht zu werden, so Bartenstein, sei der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit als Public Private Partnership gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt, Design Austria und der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien initiierte "Adolf Loos Staatspreis Design" ins Leben gerufen worden, um die hervorragenden Leistungen der österreichischen Designszene sichtbar zu machen. Durch die Unterstützung der Österreichischen Designstiftung werde weiters das Netzwerk von erfolgreich kooperierenden Unternehmen und Designern, beispielhaft dargestellt. Bei den Veranstaltungen im Rahmen des österreichischen EU-Vorsitzes im ersten Halbjahr 2006 werde schließlich ein spezieller Design-Schwerpunkt gesetzt werden.

"Das neue Designforum im MuseumsQuartier wird die Bedeutung und Qualität österreichischen Designs in innovativer Weise in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken" so Bartenstein abschließend.
     
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