Weiterer Schritt zur Koralmbahn
Spatenstich zum Erkundungstunnel Leibenfeld LH Haider, StS Mainoni, Präsident Purr:
Koralmbahn von größter verkehrs- und wirtschaftspolitischer Bedeutung
Leibenfeld (lpd) - Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Realisierung des Koralmtunnels wurde Dienstag (05. 07.)
Abend im Leibenfeld nahe Deutschlandsberg/Steiermark gesetzt. Staatssekretär Eduard Mainoni, Landeshauptmann
Jörg Haider und der Steirische Erste Landtagspräsident Reinhold Purr haben im Beisein zahlreicher Vertreter
der ÖBB Infrastruktur Bau sowie der Standortgemeinden Deutschlandsberg und Hollenegg den Spatenstich für
den 2,2 km langen Erkundungstunnel vorgenommen. Der Erkundungstunnel ist das dritte von insgesamt vier Erkundungsbaulosen.
Er besitzt einen 60 m tiefen Zugangsschacht, von dem aus der eigentliche Erkundungstunnel bergwärts in Richtung
Koralpe vorgetrieben wird. Die Gesamtbaukosten für die Erkundungsarbeiten wurden mit rund 145 Mio. Euro angegeben.
Die Arbeiten für den Erkundungstunnel Mitterpichling laufen bereits seit August 2004, der Tunnel Paierdorf
(auf Kärntner Seite) wird demnächst begonnen.
Die Koralmbahn mit dem Koralmtunnel als Herzstück der neuen Eisenbahn-Hochleistungsstrecke zwischen Klagenfurt
und Graz soll im Jahr 2016 fertiggestellt sein. Die enorme verkehrs- und wirtschaftspolitische Bedeutung der Koralmbahn
für Österreich und Europa wurde von allen Festrednern unterstrichen. Landeshauptmann Jörg Haider
sagte, dass es für das Projekt anfangs nicht große Bereitschaft zur Unterstützung gegeben habe.
In den letzten vierzig Jahren seien 60 bis 70 Prozent der öffentlichen Mittel für Verkehrsinfrastruktur
in Ostösterreich eingesetzt worden. Nun sei es gut, dass auch der Süden einmal unterstützt werde.
Die Länder Steiermark und Kärnten haben mit dem Bund einen entsprechenden Vertrag geschlossen und ihre
Mitfinanzierung fixiert. Es sei wichtig, dass die beiden Länder zusammenhalten und Solidarität leben.
Das Koralmbahnprojekt bringe einen Beschäftigungseffekt von 45.000 Beschäftigten und verbinde die wichtigen
Wirtschaftsräume Oberitalien sowie Südosteuropa mit Kärnten und Steiermark. Auch das geplante Logistikzentrum
in Fürnitz werde neue Arbeitsplätze schaffen.
Die um zehn Jahre frühere Fertigstellung der Koralmbahn gegenüber dem Korridor V (außerhalb Österreichs)
bedeute Wettbewerbsvorteile, die man nützen werde, so Haider. Er dankte allen am Zustandekommen dieser für
Österreich und Europa so bedeutenden Verkehrsachse wie dem Land Steiermark, der Bundesregierung, der ÖBB
Infrastruktur Bau sowie den Gemeinden und Grundeigentümern.
Staatssekretär Mainoni sagte, dass durch diese 120 km lange Bahnstrecke insbesondere die südlichen Bundesländer
profitieren werden. Insgesamt werde damit der Wirtschaftsstandort Österreich enorm gestärkt. Das vier
Milliarden teure Koralmbahnprojekt sei eines der volkswirtschaftlich rentabelsten Infrastrukturprojekte überhaupt,
so Mainoni.
Landtagspräsident Reinhold Purr sprach von einem Jahrhundertbauwerk, das die Koralmbahn als Teil der neuen
Südbahn darstelle. Der Vorstand der ÖBB-Infrastruktur Bau AG, Gilbert Trattner, wies auf die großen
Bemühungen von LH Haider und Landeshauptfrau Waltraud Klasnic hin. Der Vorstandsdirektor der Bauholding Strabag,
Roland Jurecka, sagte, dass nun Steirische und Kärntner Mineure auch einmal im eigenen Land tätig sein
könnten. Die Strabag sei an zahlreichen Basistunnelbauten in ganz Europa erfolgreich tätig. Projektleiter
des Erkundungstunnels Leibenfeld ist Gerhard Harer. Er sagte, dass an diesem Baulos 55 Beschäftigte tätig
sind. An der gesamten Erkundungsarbeit sind derzeit rund 250 Menschen beschäftigt. Die Erkundungstunnel liegen,
ebenso wie der spätere Koralmtunnel, im 44 km langen Abschnitt Wettmannstätten – St. Andrä, für
den die Umweltverträglichkeitsprüfung bereits positiv abgeschlossen wurde und die Einreichung für
das eisenbahnrechtliche Baugenehmigungsverfahren im Juni erfolgt. Ist. Als Tunnelpatin im Rahmen der Spatenstichfeier
fungierte Monika Jauk-Wieser. |