Wanderungsgewinn 2004 im Ausmaß von 50.600 Personen
Wien (statistik austria) - Laut Statistik Austria zeigen die Ergebnisse der Wanderungsstatistik für
das Jahr 2004 eine Netto-Zuwanderung im Ausmaß von 50.582 Personen. (Zuwanderung minus Abwanderung, auch
Wanderungssaldo genannt). Der Anstieg des Wanderungssaldos gegenüber 2003 und 2002 (damals jeweils rund 36.000
Personen) erklärt sich allerdings zum überwiegenden Teil durch die melderechtlich bessere Erfassung von
Asylwerbern seit dem Frühjahr 2004. Dadurch erhöhte sich der Wanderungsgewinn des Jahres 2004 um schätzungsweise
10.000 bis 15.000 Personen.
Differenziert nach Staatsangehörigkeit zeigt sich das seit Jahrzehnten gewohnte Bild: einem Wanderungsverlust
bei Inländern (-10.039 Personen) steht ein Wanderungsgewinn bei ausländischen Staatsangehörigen
(+60.621 Personen) gegenüber. Auf Ebene der Bundesländer bestätigt sich auch 2004 die traditionelle
Dominanz Wiens als Ziel der internationalen Zuwanderung. Mehr als die Hälfte des Wanderungsgewinns (51,7%)
entfiel auf die Bundeshauptstadt. Mit großem Abstand folgen Oberösterreich (+6.256 Personen), Niederösterreich
(+5.174) und die Steiermark (+3.812). Auch das Burgenland und Kärnten verzeichneten 2004 - auf insgesamt niedrigem
Niveau - einen starken Anstieg ihrer Wanderungssalden, während die Wanderungsgewinne gegenüber dem Ausland
in Salzburg, Tirol und Vorarlberg nahezu unverändert blieben.
Die Staatsangehörigkeiten der Zuwanderer unterstreichen sowohl die zunehmende Verflechtungen mit den Ländern
der erweiterten Europäischen Union als auch die fortgesetzte Bedeutung der Zuwanderung aus Südosteuropa.
So betrug der Wanderungssaldo mit der (erweiterten) EU +18.376, mit dem ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien)
+11.306 und mit der Türkei +5.270 Personen. Unter den EU-Bürgern stellten deutsche Staatsangehörige
mit 7.598 Personen die größte Zuwanderergruppe, auf die restlichen „alten“ EU-Länder entfallen
in Summe 1.936 Personen (EU „alt“ insgesamt: 9.534). Fast die Hälfte des Wanderungsgewinns (48,1%; 8.842 Personen)
mit der EU geht auf das Konto der 10 neuen Mitgliedsländer, wobei nur drei Länder quantitativ ins Gewicht
fallen, nämlich Polen: (+4.997 Personen), die Slowakei (+1.897 Personen) und Ungarn (+1.078 Personen). Nahezu
drei Viertel (73,5%; 44.558 Personen) des internationalen Wanderungsgewinns bei ausländischen Staatsangehörigen
entfallen damit auf europäische Bürger. Von den übrigen Kontinenten tragen Asien 5.917 Personen,
Afrika 3.233 Personen sowie Latein- und Nordamerika in Summe rund 1.000 Personen zum Wanderungsüberschuss
bei.
In zeitlicher Hinsicht zeigt die Zuwanderung aus den neuen Mitgliedsländern der EU eine besonders starke Dynamik.
So verdoppelte sich der Wanderungssaldo von knapp +1.600 Personen im Jahr 2001 auf +3.000 Personen im Jahr 2003
und verdreifachte sich zwischen 2003 und 2004. Deutlich geringer fällt der Zuwachs des Saldos mit den 14 „alten“
EU-Ländern (+17% gegenüber 2003, darunter Deutschland mit +26% als Folge der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit),
etwas stärker mit Afrika (+88% gegenüber 2003) aus. Aus dem ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien) erhöhte
sich die Zuwanderung um 20%, während sich der Wanderungssaldo mit der Türkei um 26% verringerte. |