Hirnforschung an der Universität Salzburg: Ergebnisse jetzt in NATURE zitiert
Salzburg (universität) - Unser Gehirn schwingt ständig in verschiedenen Frequenzen.
Auf bestimmte Reize hin überlagern sich diese Grundschwingungen kurzfristig, die Wellen laufen jetzt synchron.
Diese Modellvorstellung vom Ablauf kognitiver Prozesse wird nun durch Forschungen am Fachbereich Psychologie der
Universität Salzburg bestätigt.
Die Ergebnisse von Walter Roland Gruber, Wolfgang Klimesch, Paul Sauseng und Michael Doppelmayr, die an der Abteilung
Physiologische Psychologie bzw. im Zentrum für Neurokognitive Forschung zusammenarbeiten, wurden im Fachmedium
„Cerebral Cortex“ publiziert und jetzt in der Juniausgabe 2005 der renommierten Zeitschrift "Nature Neuroscience
Reviews" als Research Highlight zitiert. Damit erfährt die Arbeit der Salzburger EEG-Forscher nun eine
wichtige nternationale Würdigung.
Wie Walter Gruber berichtet, werden schon seit langem die kognitiven Aktivitäten in der Gehirnrinde mittels
Ableitung von Gehirnströmen (EEG) untersucht. Neue Entwicklungen im Bereich der Zeit/Frequenzanalyse (Wavelets)
sowie leistungsstarke Rechner führten in jüngster Zeit zu einem tieferen Verständnis der Abläufe
in den neuronalen Netzwerken des Kortex (Gehirnrinde) und der darunter liegenden Verarbeitungszentren.
Die nun bestätigte Modellvorstellung von kurzfristig synchronisierten Grundoszillationen ist deshalb von Bedeutung,
weil wahrscheinlich viele Prozesse der Informationsübertragung und -verarbeitung innerhalb und zwischen verschiedenen
Hirnregionen nach diesem Muster ablaufen. Gruber dazu: die beobachteten Synchronisationseffekte passen sehr gut
zu bereits bestehenden Vorstellungen von der Informationsweitergabe durch „travelling waves“ bzw. von „feedback
loops“ im Hirn.
Die Arbeit der Salzburger EEG-Forschungsgruppe wird vom Austrian Science Fond gefördert (Projektnummer: P-13047). |