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Bildungspolitik / Zugang zu Österreichs Universitäten |
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erstellt am
18. 07. 05
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Broukal
zu Unis: "Die Katze ist aus dem Sack"
Gehrer bereitet generelle Schranken für alle Unis vor
Wien (sk) - "Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Ministerin Gehrer bereitet Auswahlverfahren und
generelle Schranken für alle Universitäten und alle Fächer vor - und zwar zeitlich unbefristet",
erklärte SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal am Samstag (16. 07.) gegenüber dem Pressedienst
der SPÖ. Broukal fordert eine sofortige Stellungnahme Gehrers dazu.
Für den SPÖ-Wissenschaftssprecher "spricht es Bände", dass sich die Ministerin als Chefberater
jemanden wählt, der das komplette Ende des freien Hochschulzuganges will. "Warum suchen Sie als BeraterIn
nicht jemanden aus, der sich dem freien Hochschulzugang verpflichtet fühlt, Frau Gehrer?", fragt Broukal
die Bildungsministerin, "sondern jemanden, der gleich und für alle Zeiten Schranken für alle Unis
und Fächer errichten möchte? Ich rate Ihnen, sofort den Berater zu wechseln und mit einem kompetenten
Team offen und ehrlich den Ausbau der österreichischen Universitäten anzugehen. Wenn Sie aber Jürgen
Mittelstraß mit seinen absurden Plänen als Chefberater behalten, wird Ihnen niemand mehr glauben, dass
Sie den freien Hochschulzugang erhalten wollen", so Broukal abschließend. |
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Brinek: Broukals Kleingeist verkennt internationalen Experten
Österreich-Berater Mittelstraß ist international angesehener Geisteswissenschafter, Bildungstheoretiker
und Uni-Reformer
Wien (övp-pk) - Es zeuge einmal mehr von "Broukals ausgeprägtem Kleingeist",
wenn der SPÖ-Wissenschaftssprecher den international anerkannten Geisteswissenschafter, Bildungs- theoretiker
und Universitätsreformer Jürgen Mittelstraß nicht kenne und nicht ernst nehmen wolle, so ÖVP-Wissenschaftssprecherin
Dr. Gertrude Brinek am Samstag (16. 07.). Mittelstraß sei ob seiner Kompetenz ein international gesetzter
"Österreich-Berater" und nicht nur ein "Gehrer-Berater", so Brinek.
"In der ganzen Welt ist Univ. Prof. Jürgen Mittelstraß gefragt und gesucht. Österreich kann
stolz sein, wenn ihn der Wissenschaftsrat zum Vorsitzenden gewählt hat", so die ÖVP- Wissenschaftssprecherin.
Der Universitätsprofessor aus Konstanz sei jedenfalls ein angesehner Hochschulreformer und Uni-Experte, Mitglied
vieler Uni-Gremien und seit April Präsident des Österreichischen Wissenschaftsrats, führte Brinek
weiter aus. Originäre Aufgabe des Wissenschaftsrats sei, über internationale Trends - und damit auch
etablierte Zugangsverfahren - nachzudenken, diese Verfahren zu adaptieren und zu verbessern.
Die mit der Universitätsgesetz-Novelle 2002 verabschiedete zweijährige Beobachtungsfrist, "während
der es für die deutschen 'Numerus clausus'-Fächer Zugangsregulierungen geben kann und nicht muss",
solle zu umfassender Evaluierung genutzt werden, sagte Brinek. Hierbei bieten die Expertenurteile des Wissenschaftsrats
eine wesentliche Hilfe. "In dieser Evaluierung sind sowohl nationale als auch internationale Uni-Gremien unter
Einbeziehung der Studierenden-Vertretern eingebunden.
Wie die ÖVP-Wissenschaftssprecherin betonte, habe auch Rektorenchef Badelt in der Ö1-Radioreihe "Journal
zu Gast" bestätigt, dass die Regierung "nicht unvorbereitet" in die Situation nach dem EuGH-Urteil
gegangen ist. "Anders lautende Einschätzungen ignorieren die Wirklichkeit, Herr Broukal", so Brinek
abschließend. |
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Grünewald: Regierung nutzte EuGH-Urteil als Vehikel zur Durchsetzung von Zugangsbeschränkungen
Wien (grüne) - "Die Regierung hat offenbar das EuGH-Urteil benützt, um in dessen Windschatten
das durchzusetzen, was sie haben wollte: Zugangsbeschränkungen an den Universitäten", kritisiert
Kurt Grünewald, Wissenschaftssprecher der Grünen. Nur so sei die provozierend lange Untätigkeit
zu erklären. Seit Monaten war absehbar, wie das Urteil aussehen würde. Schüssel und Gehrer haben
alle Warnungen in den Wind geschlagen und wollten sich nun an den Unis 'abputzen'. Gewarnt worden seien sie sowohl
von den Universitäten selbst als auch durch ein vom Bildungsministerium selbst(!) in Auftrag gegebenes Papier.
Schon die Einführung von Studiengebühren sein ein Schritt gewesen, um die Zahl der Studierenden zu reduzieren.
Mit den nun eingeführten Zugangsbeschränkungen ist zu befürchten, das die AkademikerInnenquote in
Österreich absinken wird. "Österreich braucht aber mehr AkademikerInnen und nicht weniger. Schüssel
und Gehrer verspielen mit ihrer Politik die Zukunftsfähigkeit Österreichs", so Grünewald. |
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