Eisenstadt (nöwpd) - Im Burgenland läuten bei Umwelt-, Agrar- und Tourismusexperten die Alarmglocken,
denn der Neusiedler See wird immer seichter. Zur Zeit liegt der Wasserstand des fast 300 Quadratkilometer großen
Steppensees um zehn Zentimeter unter dem Vorjahreswert. Auch eine Klimastudie, die das Land Burgenland bei der
Abteilung Wasser-Atmosphäre-Umwelt an der Universität für Bodenkultur Wien in Auftrag gegeben hat,
verheisst wenig Gutes: Die Untersuchung kommt zu dem Schluß, dass die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten
von Niedrigwasserständen im See in den kommenden Jahren weiter steigen wird.
Um die in Zukunft möglicherweise drohende Austrocknung des Neusiedler Sees verhindern zu können, haben
die Burgenländer ein Projekt ausgearbeitet, bei dessen Verwirklichung auch das Land Niederösterreich
maßgeblichen Anteil hätte. Nach dieser Idee will man jährlich rund 32 Millionen Kubikmeter Wasser
aus der Donau über einen Kanal in den See leiten. Damit ließe sich der Pegelstand des Gewässers
um zehn Zentimeter erhöhen. Entnommen werden soll das Donauwasser aus Brunnen östlich von Hainburg.
"Offiziell wissen wir noch nichts von der Sache. Sollten die Burgenländer an uns herantreten, werden
wir uns das Projekt natürlich ansehen und auf seine Machbarkeit überprüfen², erklärt Klaus
Luif, Sprecher von NÖ Agrarlandesrat Josef Plank dem NÖ Wirtschaftspressedienst auf eine entsprechende
Anfrage. Das gesamte Kanal-Vorhaben würde an die 50 Millionen Euro kosten. |