Direkte Nachfahren der Dinosaurier  

erstellt am
25. 07. 05

Eisl: Heimische Reptilien alle streng geschützt
Salzburg (lk) - In die warme Jahreszeit fällt auch die Aktivitäts- und Fortpflanzungszeit der heimischen Reptilien. Deren Bestandssituation ist wenig erfreulich. „Alle heimischen Arten stehen auf der Roten Liste und sind daher streng geschützt, einige teilweise sogar in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie der EU) angeführt. Ursache ist vor allem der Verlust von Lebensraum“, informierte Naturschutzreferent Landesrat Sepp Eisl am Montag (25. 07.).

Zu den ökologischen Generalisten gehören die Zauneidechse, die Blindschleiche und die Kreuzotter. Sie sind bei der Biotopwahl relativ anspruchslos und kommen von der Ebene bis in höhere Lagen vor. Sie besiedeln gerne Ödlandflächen wie aufgelassene Steinbrüche, Geröllhalden und Bahndämme, aber auch Magerrasen mit Hecken und Büschen.

Zur zweiten Gruppe, den Arten mit Bindung an Gewässer, zählt man Ringelnattern. Sie benötigen ungestörte Sonnenplätze mit Steinen, Treibholz oder Anhäufungen von trockenem Gras oder Heu in der Nähe zu Gewässern. Arten der offenen und halboffenen Trockenstandorte benötigen Strukturen wie Hecken, Sträucher oder Steinhaufen. Dazu gehören Wärme liebende Reptilien wie Äskulap- und Schlingnatter.

Lebensraum-Gestaltung
Fast alle heimischen Reptilienarten benötigen in ihrem Jahreslebensraum verschiedene Biotopausstattungen: Sonnenplätze, Jagdreviere, Deckungs- und Versteckmöglichkeiten sowie Überwinterungsquartiere. Die Tiere durchlaufen von Oktober bis Ende April eine Winterruhe, die Paarung findet in den Monaten April bis Mai statt; in den Folgemonaten erfolgt die Eiablage. In Anpassung an ihren Lebensraum sind einige Arten Eier legend, andere wiederum lebend gebärend. Wichtige Kleinstrukturen im Reptilienlebensraum sind Lesesteinhaufen, Heckenzeilen und Blütenraine. Das Nahrungsspektrum der Reptilien ist sehr groß: Es reicht von Insekten, Asseln, Spinnen, Schnecken im Garten, Regenwürmern, bis hin zu Fröschen, Kröten, kleinen Fischen und Kleinsäugern.

Verlust von Lebensraum
Hauptgefährdungsursachen der Reptilien können Biotopverluste, aber auch die Beseitigung von Hecken, Bäumen und sonstigen Kleinstrukturen in der Landschaft, die für die Reptilien zum Überleben wichtig sind, sein. Aber auch Begradigung, Ausbau und Verrohrung der Fließgewässer tragen zur schwierigen Situation der Reptilien bei. Für den Erhalt dieser Tiergruppe ist der Erhalt von Auengewässern, Sekundärlebensräumen oder Ödlandbereichen wichtig, um ihnen auch in Zukunft ein Überleben zu sichern.

Der Naturschutz des Landes Salzburg berichtet mehr zu Biologie und Gefährdung der einzelnen Arten im Internet auf seiner Homepage http://www.salzburg.gv.at/reptilien
     
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