Freiwillige "jobben" für den Bergwald auf der Nordkette  

erstellt am
22. 07. 05

Schutzwald ist ein nationales Anliegen und eines des Alpenvereins
Innsbruck (rms) - Eine Woche lang (vom 17. bis 23. Juli) verzichten14 freiwillige Helfer aus ganz Österreich auf Urlaub und Freizeit und „engagieren“ sich für den Bergwald auf der Nordkette im Umfeld der Höttinger Alm - eines der 13 Bergwaldprojekte, die der Österreichische Alpenverein heuer durchführt. „Die Erhaltung des Schutzwaldes ist ein nationales Anliegen“, weiß Vizebgm. DI Eugen Sprenger in einem Pressegespräch mit DI Peter Kapelari (OEAV-Referent für Bergsport Sport und Umwelt), Projektleiterin Verena Plank und DI Leonhard Steiger (städtisches Forstamt) das OEAV-Projekt zu schätzen.

Sieben Tage lang machen sich die 10 Frauen und vier Männer (Studenten/innen, Lehrer, Berufstätige und Pensionisten, Ostereicher, Deutsche und sogar eine Schottin; Alter zwischen 18 und 66 Jahren) von ihrem Stützpunkt „Höttinger Alm“ aus auf den Weg zur „Waldarbeit“ - unter fachkundiger Anleitung eines Waldaufsehers des Innsbrucker Forstamtes. Aufforstung, Jungwuchspflege und die Sanierung eines alpinen Weges gehören zum (nicht leichten) und großflächigen Job (bearbeitet werden 2 Hektar). Arbeitsintensiv waren bereits die ersten Tage: 250 „gefallene“ Fichten“ wurden bei der Freiraumschaffung entfernt. Als nächster Schritt werden 150 Tannen für die Aufforstung gepflanzt. Gearbeitet wird unentgeltlich- Verpflegung und Unterkunft sind frei.

„Sie haben unterschiedliche Berufe, unterschiedliches Alter und kommen aus verschiedenen Ländern. Gemeinsam ist aber das Motto der Gruppe, aktiv zu werden für den Bergwald“, bringt DI Kapelari das Motiv der Bergwald-Fans auf den Punkt. Mit dem Bergwald-Projekt will der Alpenverein beitragen, die konkreten Probleme des Schutzwaldes zu verbessern. Aber auch die Öffentlichkeit soll durch eine breite Berichterstattung sensibilisiert werden. „Dies ist uns auch durch dieses Voluntärsprojekt gelungen. Die Teilnehmer erhalten einen tiefen Ein Blick in das Öko-System Wald. Mit diesem Projekt passieren beachtlich wichtige Leistungen“, sieht OEAV-Referent Kapelari auch das Selbstverständnis des Alpenvereins als „Anwalt der Alpen“ bestätigt.

Das Gefährdungspotenzial spricht für die Bedeutung des Schutzwaldes (und den Stellenwert des OEAV Projektes). „13 Lawinenstriche und 23 Wildbäche werden im Gefahrenzonenplan ausgewiesen“, so Innsbrucks Vizebürgermeister und Forstreferent DI Sprenger: „Die Erhaltung des Schutzwaldes ist von größter Wichtigkeit. Zwei Drittel des Innsbrucker Waldes haben (laut Waldentwicklungsplan) eine Schutzwaldfunktion.“

Großflächige Überalterung und niederer Holzpreise sind die Probleme bei der Erhaltung des Schutzwaldes – osterreichweit. Das spezielle Problem auf der Nordkette: 80 Prozent des Waldes stehen im Privatbesitz (kleinstrukturiert zwischen 100 und 2500 Quadratmetern). DI Leonhard Steiger (Bezirksforstinspektion): „Eine kostendeckende Bewirtschaftung ist ohne Unterstützung und dem Know-how des Forstamtes und des Tiroler Forstvereins kaum realisierbar.“ Über das Schutzwaldsanierungsprogramm (bereits in den 80er Jahren wurde das Programm gestartet, ein neues Programm ist im Anlaufen) können Aktivitäten zur Erhaltung und Erneuerung des Schutzwaldes gefördert werden – unter anderem auch für das Motto des Alpenvereinsprojekts, „aktiv werden für den Bergwald“!
     
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