In Niederösterreich um 45 Prozent mehr Betriebe betroffen
Wien (nlk) - Die Österreichische Hagelversicherung zog am Montag (01. 08.) in Wien eine
Zwischenbilanz des heurigen Jahres. Bei der Versicherung sind bis heute aus ganz Österreich 10.650 Meldungen
über Schäden in der Landwirtschaft eingegangen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg
um 11 Prozent. Den größten Anstieg gab es bei den so genannten „Elementarschäden“, bei denen mit
mehr als 5.000 Schadensfällen eine Verdreifachung der Schäden zu verzeichnen war. In ganz Österreich
waren bisher knapp 100.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche bzw. über 10.000 landwirtschaftliche Betriebe
von den Unwettern und in der Folge von Schäden betroffen; die Zahl der in Niederösterreich betroffenen
Betriebe beläuft sich auf 4.164. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das in Niederösterreich einen Anstieg
um 45 Prozent; die Anzahl der „Elementarschäden“ hat sich im größten Bundesland sogar vervierfacht.
Die ersten Schäden des heurigen Jahres, das auch auf Grund der Vielfalt der Schäden eine „Besonderheit“
darstellt, traten bereits in der kalten Jahreszeit auf: Insgesamt 101 Folien- und Glashäuser waren im Winter
von Schneedruck betroffen. Im April machten Frostschäden im Ackerbau in Niederösterreich den Wiederanbau
von mehreren Tausend Hektar notwendig; insgesamt waren 4.000 Hektar Land von Frostschäden betroffen. Dem Frost
folgten später Trockenschäden und damit Ertragsausfälle, von denen insgesamt 30.000 Hektar vor allem
in Niederösterreich und im Burgenland betroffen waren. Überschwemmungsschäden im Grünland wurden
vor allem aus Salzburg und der Steiermark gemeldet, doch auch im Osten des Landes und damit auch in Niederösterreich
kam es auf Grund anhaltender Niederschläge zu Auswuchsschäden. Davon waren in Summe 10.000 Hektar Land
betroffen. Die durch die Schäden verursachten Kosten beliefen sich bislang auf über 30 Millionen Euro.
In Österreich sind bisher 82 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche hagelversichert, 60 Prozent davon
sind „mehrgefahrenversichert“ und verfügen damit auch über einen Versicherungsschutz gegen etwa Frost,
Überschwemmung, Trockenheit etc. Für das heurige Jahr erwartet die Österreichische Hagelversicherung
bei der versicherten Fläche einen Zuwachs von 2,6 Prozent. |