Startschuss für mehrjährige Ausstellungsreihe im Geburtshaus von Josef Hoffmann im tschechischen
Brtnice
Wien (rk) - Mit "JOSEF HOFFMANN. Ein unaufhörlicher Prozess" startet das MAK - Museum
für angewandte Kunst / Gegenwartskunst eine mehrjährige Ausstellungsreihe im Geburtshaus von Josef Hoffmann
in Brtnice, Tschechien. Die Ausstellung, die am 10. Juli 2005 im Muzeum Josefa Hoffmanna mit großem Erfolg
eröffnet wurde, wird mit EU-Mitteln gefördert. Die Wiedereröffnung des Hoffmann- Hauses nach der
Restaurierung erfolgte im Juni 2004. Durch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Brtnice unterstützt das MAK
die Bemühungen, Josef Hoffmann (1870 - 1956) als bedeutenden Architekten und Designer der Moderne wieder ins
Bewusstsein der tschechischen Öffentlichkeit zu holen. In der Ausstellung sind zahlreiche Originalentwürfe
aus allen Schaffensperioden des Mitbegründers der Wiener Secession, der Wiener Werkstätte und des Österreichischen
Werkbunds zu sehen. Die MAK-Ausstellung im Josef Hoffmann-Geburtshaus in Tschechien wird mit Mitteln des EU- Programms
Interreg IIIA Ö-CZ gefördert.
Hoffmanns Architekturvisionen aus der Frühphase der Wiener Werkstätte
Die Ausstellung "Ein unaufhörlicher Prozess" in Brtnice zeigt frühe Architekturvisionen
ebenso wie secessionistische Entwürfe und Zeichnungen aus der Frühphase der Wiener Werkstätte und
aus der Zwischenkriegszeit. Die Anerkennung des zeichnerischen Talents Josef Hoffmanns dokumentieren Reproduktionen
seiner Entwürfe in Publikationen wie "Der Architekt" oder "Ver Sacrum". Ein weiterer Schwerpunkt
ist der Umsetzung seiner Entwürfe in der Wiener Werkstätte gewidmet - diese geschah zunächst in
direkter Zusammenarbeit mit geschulten Handwerkern, später kamen für Möbel, Keramik und Glas andere
Produzenten hinzu. Anhand von Zeichnungen aus dem Archiv der Wiener Werkstätte und der Kunstblättersammlung
des MAK wird auch die enge Beziehung zwischen Josef Hoffmann und seinen Auftraggebern, oft zugleich Finanziers
und Kunden der Wiener Werkstätte, dokumentiert.
Es ist dies die erste Ausstellung international, die die Bedeutung der Bereiche Entwurf und Zeichnung für
Architektur und Design bei Josef Hoffmann darstellt.
Von Brtnice nach Wien
Zwischen Tschechien und Österreich bestehen im Bereich Architektur, Design und angewandter Kunst sowohl
in historischer als auch in zukunftsweisender Hinsicht interessante Schnittstellen. Für das MAK ist Josef
Hoffmann, der eng mit Brtnice und Wien verbunden war, aus mehreren Gründen wichtig: Er war seit 1899 Professor
an der ursprünglich vom Museum gegründeten Kunstgewerbeschule in Wien, mit der theoretische und praktische
Ausbildung vereint wurden, und bis in die Dreißigerjahre als Ausstellungsgestalter für das Haus tätig.
1930 erwarb das Museum von Josef Hoffmann selbst zahlreiche Zeichnungen. Heute bewahrt das MAK, als Eigentümer
des Archivs der Wiener Werkstätte, den umfassendsten Bestand an Möbeln, Objekten und Entwürfen Josef
Hoffmanns weltweit auf.
* Ausstellungsort:
Muzeum Rodny dum Josefa Hoffmanna,
Hoffmannuv dum, namisti Svobody 263
58832 Brtnice, Tschechische Republik
Tel. (+420) 567 571 712
Ausstellungsdauer:
bis 30.Oktober 2005
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10.00 - 17.00 Uhr,
Samstag und Sonntag 10.00 - 16.00 Uhr
oder nach telefonischer Vereinbarung |