Tiroler "Landespreis für Kunst 2004" an Otmar Suitner  

erstellt am
01. 08. 05

LR Elisabeth Zanon überreichte vor kurzem den mit 14.000 Euro dotierten Preis dem in Innsbruck geborenen Dirigenten in Berlin.
Innsbruck (lk) - „Der Tiroler Landespreis für Kunst ist einer der wichtigsten Preise, die das Land Tirol verleiht. Es freut mich, diese hohe Auszeichnung an Otmar Suitner als Zeichen der Anerkennung des Landes Tirol zu überreichen“, betonte Kulturlandesrätin Elisabeth Zanon im Rahmen des Festaktes. Otmar Suitner wurde aufgrund besonderer musikalischer Leistungen auf einstimmigen Vorschlag der Jury für diese Auszeichnung des Landes Tirol nominiert. Mit dem Landespreis für Kunst werden hervorragende künstlerische Leistungen in allen Kunstsparten anerkannt; seit 1984 wird er jährlich als Würdigung eines Gesamtwerks oder außergewöhnlicher Einzelleistungen verliehen. Die Zuerkennung geschieht durch Beschluss der Landesregierung über Vorschlag einer Jury, deren Mitglieder vom Kulturbeirat bestellt werden.

Aus der Laudatio
Otmar Suitner wurde am 17.5.1922 in Innsbruck geboren. Am Salzburger Mozarteum besuchte er die Dirigierklasse von Clemens Krauss und studierte bei Franz Ledwinka Klavier. Sein erstes Engagement führte ihn als Korrepetitor, dann als 1. Kapellmeister an das Tiroler Landestheater. Nur wenigen dürfte bekannt sein, dass Suitner 1946 die Bregenzer Festspiele mitbegründete. 1952 folgte er einem Ruf nach Deutschland, um in Remscheid die Stelle eines Musikdirektors anzutreten, 1957 wechselte er nach Ludwigshafen. 1960, ein Jahr vor dem Bau der Berliner Mauer, wurde Suitner Chef der Staatskapelle Dresden. In zahlreichen Plattenaufnahmen ist die hohe Qualität und das großartige Niveau dieses Klangkörpers unter Suitner dokumentiert. Große Tourneen und Konzerte im In- und Ausland begründeten den Ruf dieses Orchesters. Von 1964 bis 1990 arbeitete Otmar Suitner dann an der Staatsoper in Berlin und bestimmte über 25 Jahre lang die Geschicke dieses renommierten Opernhauses. In dieser Zeit konnte Suitner mit der Berliner Staatskapelle ein großes Repertoire an klassischen, aber auch neuen Stücken realisieren, darunter mehrere Uraufführungen. Otmar Suitner war oftmals Gastdirigent bei verschiedenen Orchestern in aller Welt. An der Wiener Musikhochschule übernahm Suitner nach dem Tod von Hans Swarowsky 1977 dessen Dirigierklasse.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit Suitners war die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik, der zweiten Wiener Schule, aber auch mit der Musik Tiroler Komponisten wie etwa Robert Nessler. Zahlreiche Ehrungen verweisen auf die große Bedeutung Otmar Suitners im internationalen Konzertleben. 1990 musste Suitner aus gesundheitlichen Gründen sein Amt an der Staatsoper „Unter den Linden“ vorzeitig zurücklegen.
     
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