LR Elisabeth Zanon überreichte vor kurzem den mit 14.000 Euro dotierten Preis dem in Innsbruck
geborenen Dirigenten in Berlin.
Innsbruck (lk) - „Der Tiroler Landespreis für Kunst ist einer der wichtigsten Preise, die das
Land Tirol verleiht. Es freut mich, diese hohe Auszeichnung an Otmar Suitner als Zeichen der Anerkennung des Landes
Tirol zu überreichen“, betonte Kulturlandesrätin Elisabeth Zanon im Rahmen des Festaktes. Otmar Suitner
wurde aufgrund besonderer musikalischer Leistungen auf einstimmigen Vorschlag der Jury für diese Auszeichnung
des Landes Tirol nominiert. Mit dem Landespreis für Kunst werden hervorragende künstlerische Leistungen
in allen Kunstsparten anerkannt; seit 1984 wird er jährlich als Würdigung eines Gesamtwerks oder außergewöhnlicher
Einzelleistungen verliehen. Die Zuerkennung geschieht durch Beschluss der Landesregierung über Vorschlag einer
Jury, deren Mitglieder vom Kulturbeirat bestellt werden.
Aus der Laudatio
Otmar Suitner wurde am 17.5.1922 in Innsbruck geboren. Am Salzburger Mozarteum besuchte er die Dirigierklasse von
Clemens Krauss und studierte bei Franz Ledwinka Klavier. Sein erstes Engagement führte ihn als Korrepetitor,
dann als 1. Kapellmeister an das Tiroler Landestheater. Nur wenigen dürfte bekannt sein, dass Suitner 1946
die Bregenzer Festspiele mitbegründete. 1952 folgte er einem Ruf nach Deutschland, um in Remscheid die Stelle
eines Musikdirektors anzutreten, 1957 wechselte er nach Ludwigshafen. 1960, ein Jahr vor dem Bau der Berliner Mauer,
wurde Suitner Chef der Staatskapelle Dresden. In zahlreichen Plattenaufnahmen ist die hohe Qualität und das
großartige Niveau dieses Klangkörpers unter Suitner dokumentiert. Große Tourneen und Konzerte
im In- und Ausland begründeten den Ruf dieses Orchesters. Von 1964 bis 1990 arbeitete Otmar Suitner dann an
der Staatsoper in Berlin und bestimmte über 25 Jahre lang die Geschicke dieses renommierten Opernhauses. In
dieser Zeit konnte Suitner mit der Berliner Staatskapelle ein großes Repertoire an klassischen, aber auch
neuen Stücken realisieren, darunter mehrere Uraufführungen. Otmar Suitner war oftmals Gastdirigent bei
verschiedenen Orchestern in aller Welt. An der Wiener Musikhochschule übernahm Suitner nach dem Tod von Hans
Swarowsky 1977 dessen Dirigierklasse.
Ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit Suitners war die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik, der
zweiten Wiener Schule, aber auch mit der Musik Tiroler Komponisten wie etwa Robert Nessler. Zahlreiche Ehrungen
verweisen auf die große Bedeutung Otmar Suitners im internationalen Konzertleben. 1990 musste Suitner aus
gesundheitlichen Gründen sein Amt an der Staatsoper „Unter den Linden“ vorzeitig zurücklegen. |