"Großer Visionär und Kämpfer für sozialdemokratische Grundsätze"
– 15. Todestag des großen Staatsmannes
Wien (sk) - Anlässlich des 15. Todestages von Bruno Kreisky am 29. Juli würdigt SPÖ-Vorsitzender
Alfred Gusenbauer den "großen Visionär und Kämpfer für sozialdemokratische Grundsätze".
Wie kaum ein anderer habe Kreisky die Geschicke Österreichs geprägt, sagte Gusenbauer. "Wir gedenken
in Dankbarkeit eines Menschen, für den das Wohl und das Glück seiner Mitmenschen stets die entscheidende
Motivation seines politischen Handelns war."
Bruno Kreisky hat dem österreichischen Nationalrat von 1956 bis 1983 angehört und war 26 Jahre lang Mitglied
verschiedener österreichischer Bundesregierungen, darunter 13 Jahre lang als Bundeskanzler.
Vermächtnis Kreiskys ist Auftrag für die Zukunft
Aus Sicht von Gusenbauer ist gerade heute das Vermächtnis Kreiskys "hochaktuell". So könne
Kreiskys Warnung vor der Arbeitslosigkeit nicht ernst genug genommen werden. Auch in der Bildungspolitik habe Kreisky
Meilensteine gesetzt, erinnert Gusenbauer an die Abschaffung der Studiengebühren, Schülerfreifahrt, Schulbuchaktion
und Schüler- und Heimbeihilfen. "Viele Menschen, die heute mitten im Berufsleben stehen, verdanken ihre
gute Ausbildung auch der Bildungspolitik unter Bruno Kreisky, der Chancengleichheit als oberstes Kriterium ansah.
Diese sozialdemokratische Grundsätze des fairen Bildungszugangs für alle haben heute für uns unvermindert
Gültigkeit", so Gusenbauer.
Europareife, Demokratisierung aller Lebensbereiche, Kampf gegen die Armut, liberales Klima, Chancengleichheit -
"Bruno Kreisky stand schon in seiner Ära für Werte, die heute an ihrer Bedeutung nichts eingebüßt
haben". Zu den vielen Maßnahmen seiner Regierungszeit seien die Fristenlösung, die rechtliche Gleichstellung
der Frau, der Mutter-Kind-Pass, die Mitbestimmung an Schulen und Universitäten, die UNO-City, das Umwelt-
und Gesundheitsministerium, die Volksanwaltschaft, die 40-Stunden-Woche, mehr Mindesturlaub und der Zivildienst
zu zählen. "Beispielhaft für die Modernisierung und Öffnung der Gesellschaft waren die Reformen
der Justiz, des Familienrechts und der Wissenschaft und Hochschulen", so Gusenbauer.
Es sei kaum ein anderer Staatsmann zu finden, von dem so starke und positive Impulse auf die verschiedenen Bereiche
der österreichischen Innen- und Außenpolitik ausgegangen seien, wie von Bruno Kreisky - "ein ganz
großer Staatsmann, der außerdem ausgezeichnete Beziehungen zu Wissenschaftern und Künstlern innerhalb
und außerhalb unseres Landes gehabt hat", sagte der SPÖ-Vorsitzende abschließend. |