Schwarzenbach: Team setzte archäologische Grabungen fort
St. Pölten (nlk) - Die keltische Wallanlage von Schwarzenbach (Bezirk Wiener Neustadt) steht
derzeit wieder im Brennpunkt des Interesses: Ein Team von Wissenschaftern und Studenten des Vienna Institute for
Archaeological Science (VIAS) und des Instituts für Ur- und Frühgeschichte setzt, geleitet von Wolfgang
Neubauer, mit Mitteln der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich die Forschungsarbeiten der letzten Jahre
fort.
Die Grabungen in einer der bedeutendsten Siedlungen der Kelten im Ostalpenraum bringen neue Erkenntnisse zum Alltagsleben
in der jüngeren Eisenzeit: Schon bisher deuten Funde von Schmiedeabfällen auf die Bedeutung der Eisenverarbeitung
hin. Steinstrukturen mit starken Brandspuren können in Zusammenhang mit Ofenanlagen gebracht werden. Ein grob
bearbeiteter Ring aus Silber und ein weiterer aus einer Kupfer-Silber-Legierung zeigen die Verarbeitung von Edelmetall.
Möglicherweise waren sogar die keltischen Silbermünzen, die dort gefunden wurden, in Schwarzenbach geprägt
worden. Die Bronzeverarbeitung ist bereits seit längerem durch einen Depotfund mit zahlreichen zerbrochenen
keltischen Armreifen und Gusskuchenstücken belegt.
Seit Jahren wird bei den Grabungen des VIAS vom Luftbildarchiv des Instituts für Ur- und Frühgeschichte
die Entwicklung neuer Methoden zur Untersuchung und Dokumentation archäologischer Fundstellen vorangetrieben.
In Schwarzenbach konnte 2004 und 2005 erstmals standardmäßig ein 3D-Laserscanner in ein digitales Dokumentationssystem
integriert werden.
Mehr als zehntausend Interessierte besuchten heuer bereits die beeindruckende Wallanlage. Mit der Eröffnung
des Freilichtareals beim Keltenfest im Juni 2005 konnte ein weiterer Anziehungspunkt geschaffen werden. |