Neue Erkenntnisse zum Alltagsleben der jüngeren Eisenzeit  

erstellt am
04. 08. 05

Schwarzenbach: Team setzte archäologische Grabungen fort
St. Pölten (nlk) - Die keltische Wallanlage von Schwarzenbach (Bezirk Wiener Neustadt) steht derzeit wieder im Brennpunkt des Interesses: Ein Team von Wissenschaftern und Studenten des Vienna Institute for Archaeological Science (VIAS) und des Instituts für Ur- und Frühgeschichte setzt, geleitet von Wolfgang Neubauer, mit Mitteln der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich die Forschungsarbeiten der letzten Jahre fort.

Die Grabungen in einer der bedeutendsten Siedlungen der Kelten im Ostalpenraum bringen neue Erkenntnisse zum Alltagsleben in der jüngeren Eisenzeit: Schon bisher deuten Funde von Schmiedeabfällen auf die Bedeutung der Eisenverarbeitung hin. Steinstrukturen mit starken Brandspuren können in Zusammenhang mit Ofenanlagen gebracht werden. Ein grob bearbeiteter Ring aus Silber und ein weiterer aus einer Kupfer-Silber-Legierung zeigen die Verarbeitung von Edelmetall. Möglicherweise waren sogar die keltischen Silbermünzen, die dort gefunden wurden, in Schwarzenbach geprägt worden. Die Bronzeverarbeitung ist bereits seit längerem durch einen Depotfund mit zahlreichen zerbrochenen keltischen Armreifen und Gusskuchenstücken belegt.

Seit Jahren wird bei den Grabungen des VIAS vom Luftbildarchiv des Instituts für Ur- und Frühgeschichte die Entwicklung neuer Methoden zur Untersuchung und Dokumentation archäologischer Fundstellen vorangetrieben. In Schwarzenbach konnte 2004 und 2005 erstmals standardmäßig ein 3D-Laserscanner in ein digitales Dokumentationssystem integriert werden.

Mehr als zehntausend Interessierte besuchten heuer bereits die beeindruckende Wallanlage. Mit der Eröffnung des Freilichtareals beim Keltenfest im Juni 2005 konnte ein weiterer Anziehungspunkt geschaffen werden.
     
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