LH Haider und LHStv. Strutz erwarten enorme Chancen für Naturschutz und Tourismus
Klagenfurt (lpd) - Kärntens zweiter Naturpark befindet sich in der Umsetzung. Die Landschaftsschutzgebiete
Weißensee und Farchtnersee sollen durch diesen Titel ab Anfang nächsten Jahres eine weitere Aufwertung
sowie verstärkte touristische Chancen erfahren. Die bereits abgeschlossenen Vorarbeiten zum Projekt bestanden
aus umfassender Information der Grundbesitzer, der Bevölkerung sowie der Gemeindevertreter und Tourismusbetriebe.
Dabei ist laut den Projektverantwortlichen in der Region eine breite Zustimmung für den Naturpark erzielt
worden. Tourismusreferent Landeshauptmann Jörg Haider und sein Stellvertreter Naturschutzreferent Martin Strutz
stellten die Naturparkinitiative am Mittwoch (03. 08.) bei einer Pressekonferenz in Techendorf vor.
Der Landeshauptmann strich den touristischen Nutzen hervor, den man aus dem gut zu bewerbenden Naturpark ziehen
könne. Er bezeichnete die Region um den Weißensee als besonderes Juwel, das auch in besonderer Form
präsentierbar erhalten werden müsse. Zweckgebundene Mittel für Naturschutz und Tourismus soll die
angedachte Anpassung bestimmter Landes-, Gemeinde-, und Verwaltungsabgaben bringen. Diese Abgaben würden vor
allem den Gemeinden zugute kommen, betonte Haider.
Naturschutzreferent Strutz strich hervor, dass der Weißensee alle Voraussetzungen für einen Naturpark
erfülle. So würden hier bereits Landschaftsschutzgebiete bestehen, zudem seien die allgemeine Zugänglichkeit
und die Eignung des Gebietes zur Erholung und Wissensvermittlung gegeben. Um ein Funktionieren des Naturparks zu
sichern, sei man dem sogenannten Bottom Up-Ansatz gefolgt, erklärte Strutz. Dabei gehe es um die Einbindung
aller Betroffenen, etwa durch Einzelgespräche, Infoveranstaltungen und Workshops. So habe man Skepsis zerstreuen
und Ängste abbauen können.
Peter Fercher von der Abteilung für Landesplanung verwies auf Bildung, Naturschutz, Erholung und Regionalentwicklung
als die vier Säulen eines Naturparks. Wichtig sei es, dass die Leute dahinterstehen, was am Weißensee
auch der Fall sei, meinte er. Laut Fercher ist die Eröffnung des Naturparks Weißensee im Frühling
2006 realistisch. Durch dieses Projekt könne außerdem in der Region zusätzliche Beschäftigung
entstehen, so der Abteilungsleiter weiters.
Der künftige Naturpark wird in den Gemeinden Weißensee, Stockenboi und Paternion liegen. Die Vorbereitungsarbeiten
wurden Anfang 2004 in den drei Gemeinden begonnen, seit Mitte 2005 wurde der Prozess im Auftrag des Landes Kärnten
vom Umweltplanungsbüro Pichorner moderiert. Für Planerin Birgit Pichorner wird der neue Naturpark eine
Vorbildlandschaft darstellen und zeigen, wie Naturschutz funktioniert. Sie erwartet sich für die Region einen
landschafts- und ressourcenschonenden Weg in die Zukunft.
Beim Pressegespräch in Techendorf waren auch die Bürgermeister Johann Weichsler (Weißensee), Hans
Jörg Kerschbaumer (Stockenboi) und Georg Eder (Paternion) anwesend. Sie betonten ebenfalls, dass die Bevölkerung
hinter dem Naturpark stehe und dass man sich besonders touristische Chancen erwarte. |