Konsumentenstimmung durch Ölpreis belastet – Ölpreis kostet 2005 0,6 Prozentpunkte
Wachstum, 2006 0,2 Prozentpunkte
Wien (ba-ca) - Der Konjunkturindikator der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) für Juni zeigt
mit 1,8 den gleichen Wert wie für den Mai und Juni. "Die konjunkturelle Dynamik zu Beginn des dritten
Quartals dürfte ähnlich hoch wie im zweiten Quartal gewesen sein. Dabei war die
konjunkturelle Dynamik zu Beginn des dritten Quartals vor allem vom Ausland getragen, während die inländische
Nachfrage bedingt durch die gedämpfte Konsumentenstimmung leicht zurückging", so Marianne Kager,
Chefvolkswirtin der BA-CA. "Der
Quelle: BA Konzernvolkswirtschaft |
Konjunkturindikator für den Juli bestätigt derzeit noch nicht die allgemein erwartete Belebung der Inlandsnachfrage
in Österreich im zweiten Halbjahr 2005, vielmehr bleibt die Auslandskonjunktur derzeit noch bestimmend",
sagt Stefan Bruckbauer von der BA-CA. Die Stimmung der österreichischen Industrie bleibt jedoch, trotz eines
leichten Rückgangs, besser als im Euroraum. Dass sich Österreichs Industriestimmung nicht so wie im Euroraum
verbessert hat ist nach Meinung der BA-CA Ökonomen auf das bereits im Vorjahr erreichte hohe Output-Niveau
zurückzuführen.
"Der Rückgang der Konsumentenstimmung in Österreich folgt dem europäischen Trend", so
Marianne Kager. Nach Meinung der Ökonomen der BA-CA ist auch der starke Anstieg des Ölpreises in den
letzten Wochen mitverantwortlich für den Stimmungseinbruch bei den Konsumenten. "In Summe kostet der
Ölpreisanstieg seit 2005 rund 0,6 Prozentpunkte und 2006 0,2 Prozentpunkte Wachstum in Österreich",
so Stefan Bruckbauer. Die Ökonomen der BA-CA gehen dabei von einem Ölpreis von 57 US-Dollar heuer und
66 US-Dollar 2006 aus. Die erwartete Erholung 2006 sehen die Ökonomen jedoch bei diesem Niveau des Ölpreises
nicht gefährdet. Die sich belebende Konjunktur im Euroraum, die niedrigen Zinsen aber auch die Tatsache, dass
der Anstieg des Ölpreises bereits von einem sehr hohen Niveau aus erfolgt, sind die Gründe dafür.
Nach einem etwas stärkeren Wachstum im zweiten Quartal 2005 von rund 2 Prozent (sowohl gegenüber dem
Vorquartal auf Jahresbasis als auch gegenüber dem Vorjahr) rechnen die Ökonomen der BA-CA aufgrund der
schwächeren Konsumentenstimmung mit etwas weniger Wachstum im dritten und vierten Quartal. In Summe wird das
Wachstum 2005 trotz des guten zweiten Quartals kaum über 1,5 Prozent hinauskommen. Erst 2006 sollte sich das
Wachstum wieder beschleunigen, unterstützt von einer stärkeren deutschen Konjunktur, aber auch durch
einen stärkeren privaten Konsum. Die BA-CA rechnet mit 2,0 Prozent für 2006. Ein deutlicher Anstieg des
Ölpreises über das von der BA-CA erwartete Niveau von knapp unter 70 US-Dollar und eine Enttäuschung
bei der deutschen Konjunktur sind nach Meinung der BA-CA Ökonomen die wesentlichsten Risikofaktoren ihrer
Prognose.
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