Rauchverbot in Lokalen lässt Klassenunterschiede aufleben  

erstellt am
22. 08. 05

Gesellschaftliche Trennung von Reichen und Armen befürchtet
London (pte) - Ein teilweises Rauchverbot in Bars und Pubs wird den Klassenunterschied zwischen arm und reich erneut aufleben lassen. Das ist vor allem im Gesundheitsbereich äußerst bedenklich, berichtet BBC-Online. Jene, die in "ärmeren" Gegenden leben, müssten wesentlich weitere Strecken zurücklegen, um ein rauchfreies Pub zu finden, warnen Experten im British Medical Journal.

Die EU-weite Debatte um rauchfreie Lokale führt zu heftigen Kontroversen in einigen europäischen Staaten. In Großbritannien soll das Verbot so aussehen, dass in Pubs, die keine Speisen servieren sowie in privaten Membership-Clubs weiter geraucht werden kann. Das Team um Alan Woodall vom Telford and Wrekin Primary Care Trust hat in Untersuchungen in Shropshire festgestellt, dass aufgrund der Rechtslage, in zwei Drittel der Pubs der Region immer noch geraucht werden kann. In dem Bezirk befinden sich 174 Pubs, 99 davon servieren Mahlzeiten, 75 nicht. Zwar waren die Vorgaben des "White Paper" jene, dass 70 bis 90 Prozent der Pubs rauchfrei werden würden. Diese Zahlen stimmen aber mit den Erhebungen nicht überein.

Die Untersuchung sei zwar nur in einem kleinen Gebiet durchgeführt worden, mache aber deutlich, wie groß die Unterschiede tatsächlich seien, betont Woodall. Das führe zu einer Benachteiligung insbesondere Einkommensschwächerer. Die Experten sind überzeugt davon, dass dies zu einem krassen Missverhältnis und zu einem Klassenunterschied bei der Gesundheit führt.

Die British Medical Association und zahlreiche private Gesundheitsorganisationen fordern ein generelles Rauchverbot in den Lokalen. In Irland und in Italien gibt es solche Verbote bereits.
     
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