Gesellschaftliche Trennung von Reichen und Armen befürchtet
London (pte) - Ein teilweises Rauchverbot in Bars und Pubs wird den Klassenunterschied zwischen arm
und reich erneut aufleben lassen. Das ist vor allem im Gesundheitsbereich äußerst bedenklich, berichtet
BBC-Online. Jene, die in "ärmeren" Gegenden leben, müssten wesentlich weitere Strecken zurücklegen,
um ein rauchfreies Pub zu finden, warnen Experten im British Medical Journal.
Die EU-weite Debatte um rauchfreie Lokale führt zu heftigen Kontroversen in einigen europäischen Staaten.
In Großbritannien soll das Verbot so aussehen, dass in Pubs, die keine Speisen servieren sowie in privaten
Membership-Clubs weiter geraucht werden kann. Das Team um Alan Woodall vom Telford and Wrekin Primary Care Trust
hat in Untersuchungen in Shropshire festgestellt, dass aufgrund der Rechtslage, in zwei Drittel der Pubs der Region
immer noch geraucht werden kann. In dem Bezirk befinden sich 174 Pubs, 99 davon servieren Mahlzeiten, 75 nicht.
Zwar waren die Vorgaben des "White Paper" jene, dass 70 bis 90 Prozent der Pubs rauchfrei werden würden.
Diese Zahlen stimmen aber mit den Erhebungen nicht überein.
Die Untersuchung sei zwar nur in einem kleinen Gebiet durchgeführt worden, mache aber deutlich, wie groß
die Unterschiede tatsächlich seien, betont Woodall. Das führe zu einer Benachteiligung insbesondere Einkommensschwächerer.
Die Experten sind überzeugt davon, dass dies zu einem krassen Missverhältnis und zu einem Klassenunterschied
bei der Gesundheit führt.
Die British Medical Association und zahlreiche private Gesundheitsorganisationen fordern ein generelles Rauchverbot
in den Lokalen. In Irland und in Italien gibt es solche Verbote bereits. |