Innsbruck (universität) - Die ingenieurwissenschaftliche Studienrichtung Technische
Mathematik, mit akademischem Grad Diplom-Ingenieur, wurde an der Uni Innsbruck vor fünf Jahren an Stelle der
naturwissenschaftlichen Studienrichtung Mathematik eingeführt. Die Umstellung war erfolgreich. Ab Herbst 2006
wird dieses erfolgreiche Diplomstudium auf das zweistufige Bologna-System umgestellt.
„Die Nachfrage bei den MaturantInnen ist groß. Immer wieder kommt es vor, dass sie bei uns am Institut anrufen,
um sich die Informationen übers Studium aus erster Hand zu holen“, freut sich der Mathematiker Prof. Franz
Pauer über das Interesse. Derzeit verzeichnet die Universität Innsbruck rund 220 Studierende der Technischen
Mathematik. Pro Wintersemester gibt es durchschnittlich 44 Neuanmeldungen für diese Studienrichtung. Für
das kommende Wintersemester haben sich bisher bereits 17 Personen für das Studium der Technischen Mathematik
eingeschrieben.
Die Bezeichnung Technische Mathematik legt nahe, dass es sich dabei um eine Einschränkung des Mathematikstudiums
handelt. „Es ist aber genau umgekehrt“, erklärt Prof. Tilmann Märk, Vizerektor für Forschung: „Nach
dem zur Zeit der Umstellung geltenden Studiengesetz ist die Studienrichtung Technische Mathematik die "große
Variante" des Mathematik-Studiums in Österreich, die dem internationalen Standard eines guten Mathematik-Studiums
entspricht“.
Umstellung auf Bologna
Ab Herbst 2006 wird die Studienrichtung Technische Mathematik auf das zweistufige Bologna-System umgestellt. Sie
wird in Form eines dreijährigen Bakkalaureatsstudiums für Mathematik und eines darauf aufbauenden zweijährigen
Magisterstudiums für Mathematik angeboten. Der Studienplan wird überarbeitet: Im Sinne der Berufsaussichten
der Studierenden werden mehr anwendungsorientierte Gebiete der Mathematik eingebaut, ohne die Verbindung zu den
"Kerngebieten" der Mathematik zu vernachlässigen.
Außerdem wird es ein gemeinsames erstes Semester mit dem Informatik- und dem Physikstudium geben. Das Studium
wird voraussichtlich weiterhin als ingenieurwissenschaftliches Studium mit dem abschließenden akademischen
Grad "Diplom-Ingenieur" geführt.
Mit der Umstellung der Studien auf die Anforderungen des neuen europäischen Bildungsraumes und auf die Arbeitsmarkterfordernisse
wird ein zukunftsfähiges Studienangebot erstellt und werden die Chancen der Innsbrucker Studierenden nachhaltig
gesichert. Das derzeitige Studienangebot der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck bleibt im kommenden WS
2005/2006 in vollem Umfang bestehen. |