Wirtschaftspolitik / Arbeitsmarkt  

erstellt am
12. 08. 05

Zahl der Beschäftigten seit 2000 um 3,3% angestiegen
Rund 107.000 mehr Beschäftigungsverhältnisse
Wien (bmwa) - "Derzeit gibt es in Österreich rund 107.000 mehr Personen in unselbst- ständiger Beschäftigung als noch im Jahr 2000, das bedeutet einen Zuwachs von 3.3 Prozent", betonte Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein am Donnerstag (11. 08.) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Dass die Arbeitslosigkeit in Österreich dennoch ansteige, hänge vor allem an der verhaltenen Konjunktur in Europa und mit dem weiteren Anstieg des Arbeitskräftepotentials in Österreich zusammen. Die Regierung, so Bartenstein und Grasser, habe bereits eine ganze Reihe von konjunktur- und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gesetzt und werde auch weiterhin alles tun, um der negativen Entwicklung am Arbeitsmarkt entgegenzusteuern. Denn, so Bartenstein: "Jeder Arbeitslose ist einer zu viel."

Die bisher gesetzten Maßnahmen der Regierung seien auch der Grund, warum Österreich mit einer Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent im internationalen Vergleich der Arbeitsmarktdaten im Spitzenfeld liege. Aber auch bei Ländern mit einer niedrigeren Arbeitslosenquote müsse man sich die Situation am Arbeitsmarkt genau ansehen. So seien zum Beispiel in den Niederlanden, die mit 4,8 % eine um 0,3 Prozentpunkte niedrigere Arbeitslosenquote als Österreich haben, nur 54% der Arbeitnehmer und 25% der Frauen in einem Vollzeit-Beschäftigungsverhältnis. (Österreich: insgesamt 80%, Frauen 62,5%), Irland habe bei einer Arbeitslosenquote von 4,3% (der niedrigsten in der EU) eine Beschäftigungsquote von 66,3% (Frauen: 56,5%), während diese in Österreich bei 67,8% bzw. bei 60,7% bei Frauen liege. Besonders deutlich werde die Situation beim Vergleich mit Deutschland, so Bartenstein: "In Deutschland gehen täglich 1000 Arbeitsplätze verloren, in Österreich werden täglich 100 geschaffen."

Maßnahmen einer zukunftsorientierten Arbeitsmarktpolitik
Bartenstein wies darauf hin, dass in der Arbeitsmarktpolitik bereits eine Reihe von zukunftsorientierten Maßnahmen gesetzt wurde. Dazu gehören etwa die Modernisierung der Zumutbarkeitsbestimmungen, die Entwicklung von Betreuungsplänen beim AMS und die Neuregelung des Frühwarnsystems. Für ältere Arbeitnehmer wurde die Aktion 55/58plus mit der Reduktion der Lohnnebenkosten, das Altersübergangsgeld, die Verlängerung des Altersteilzeitmodells und der Rechtsanspruch auf Weiterbildung eingeführt. Für junge Menschen und Lehrlinge wurde der "Blum-Bonus" (eine Prämie für Betriebe, die zusätzliche Lehrlinge aufnehmen), die Initiative "Jobs for You(th) als zusätzliche Qualifizierungsschiene, die integrative Berufsausbildung und die überbetriebliche Berufsausbildung bzw. die Ausbildung in Lehrgängen geschaffen.

Es sei, so Bartenstein weiter, noch nie so viel Geld für aktive und aktivierende Arbeitsmarktpolitik aufgewendet worden wie in diesem Jahr. Mit einem Volumen von über 1,54 Milliarden Euro werde ein BIP-Anteil von 0,66% erreicht, das bedeute eine Verdoppelung seit 1999.

Kombilohn und Eingliederungsbeihilfe
Nähere Details zum Kombilohn gab Bartenstein heute ebenfalls bekannt. Zielgruppe seien junge Arbeitslose bis zu 25 Jahre, die länger als sechs Monate beschäftigungslos waren und Arbeitslose ab 45, die länger als ein Jahr arbeitslos waren.

Die Höhe für Arbeitnehmer betrage 50% des letzten Arbeitslosengeldes beginnend bei der Geringfügigkeitsgrenze und nehme linear ab bis auf 5% des Arbeitslosengeldes bei 999€; die Einkommensgrenze betrage 1000 Euro.

Die Höhe des Zuschusses für Arbeitgeber betrage 15% des Bruttolohns, was einer Lohnnebenkostenreduktion auf 25% entspreche; die Einkommensgrenze liege ebenfalls bei 1.000 Euro. Sowohl die Aktion als auch die Förderdauer sind auf 1 Jahr befristet.

 

 

 

 

 

 

 

 
Donnerstag (12. 08.)    

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