Fibrex Medical Research & Development GmbH erhält österreichische Fördermittel
für Medikamentenentwicklung
Wien (pr&d) - Das Wiener Biotechnologie-Unternehmen Fibrex Medical Research & Development
GmbH erhält eine bedeutende Förderzusage der österreichischen Forschungs- förderungsgesellschaft
(FFG). Die FFG bewilligt Fibrex für den Zeitraum 2005 bis 2006 über 380.000 Euro. Das Geld fließt
in die Entwicklung eines neuen Medikamentes zur Behandlung der lebensgefährlichen Blutvergiftung (Sepsis).
Fibrex erforscht und entwickelt neue Therapieformen im Kampf gegen krankhafte Entzündungsprozesse. Die Auslöser
für eine Sepsis sind meist Infektionen durch Bakterien oder andere Mikroorganismen. Die Ursache für den
häufig fatalen Verlauf der Krankheit ist aber nicht die Infektion sondern eine überschießende Entzündungsreaktion.
"Grundsätzlich sind Entzündungen gut, denn sie helfen Infektionen zu bewältigen und fördern
Heilungsprozesse. Bei vielen Erkrankungen gerät das Immunsystem aber außer Kontrolle und gesundes Gewebe
wird zerstört", erläutert der wissenschaftliche Leiter der Firma, Prof. Peter Petzelbauer. Die Überreaktion
des Immunsystems ist das Hauptproblem bei der Behandlung von Sepsispatienten. Trotz antibiotischer Therapie und
chirurgischer Entfernung des Infektionsherdes verstirbt fast die Hälfte der Betroffenen. Fibrex hat ein entzündungshemmendes
Peptid, mit der Bezeichnung FX06, entwickelt. FX06 verhindert entzündungsbedingte Gewebs- und Organschäden.
In Modellversuchen konnte FX06 die Überlebensrate bei einer Sepsis bis auf 85% steigern.
Im März dieses Jahres schloss Fibrex eine Finanzierungsrunde über 10 Millionen US-Dollar mit internationalen
Risikokapitalgebern ab. "Die zusätzlichen Gelder von der FFG erlauben uns, unser Sepsisprojekt rasch
voranzutreiben. Durch die Förderung können wir vier neue Mitarbeiter einstellen und unsere Zusammenarbeit
mit österreichischen Biotechnologie-Firmen und Uni-Departments verstärken", freut sich Geschäftsführer
Dr. Rainer Henning. Die FFG unterstützt das Projekt von der präklinischen Forschung bis zur ersten Erprobung
am Menschen. Das Projekt ist auf eine Dauer von drei Jahren angelegt. Bei erfolgreichem Verlauf der Entwicklungsarbeiten
kann Fibrex voraussichtlich mit insgesamt 1,3 Millionen Euro Förderzuschuss rechnen. Die Firma plant die erste
klinische Erprobung des neuen Sepsismedikamentes für das Jahr 2008.
Täglich sterben weltweit 1400 Menschen an einer Sepsis. Allein das Nachbarland Deutschland zählt jährlich
150.000 Sepsispatienten. In Österreich erkranken geschätzte 14.000 Menschen im Jahr an einer Sepsis.
Durch die Zunahme von antibiotika-resistenten Keimen gehen Wissenschaftler von einer Steigerung der Sepsisfälle
um 1,5 % pro Jahr aus. "Die Behandlung von Sepsispatienten ist immer noch eine Herausforderung. Die Medizin
braucht in diesem Bereich dringend neue Therapieformen", erklärt Petzelbauer.
Über FIBREX Medical Research & Development GmbH (www.fibrexmedical.com): FIBREX ist ein Spin-off der Medizinischen
Universität Wien und wurde im Jahr 2001 von dem Endothelzell-Biologen Prof. Peter Petzelbauer gegründet.
Im Jahr 2001 gewann FIBREX den 2. Preis im Best-of-Biotech Wettbewerb und erhielt eine Seedfinanzierung der Innovationsagentur
(heute AWS). Im März 2005 schloss FIBREX eine Serie A Finanzierungsrunde mit Atlas Venture, Global Life Sciences
Venture, EMBL Ventures und Mulligan BioCapital AG über 10 Millionen US-Dollar ab. Die Finanzierung dient hauptsächlich
der Entwicklung von FX06 für die Indikation des myokardialen Reperfusionssschadens nach einem Herzinfarkt.
Die klinische Phase I für diese Anwendung ist für Ende 2005 am AKH-Wien geplant. Seit März
2005 werden die Geschäfte von dem Pharma-Manager Dr. Rainer Henning geführt. |