Pühringer-Appell an die Wirtschaft, Lehrlinge aufzunehmen
Linz (lk) - "Wir werden auch in Zukunft alle Instrumente nutzen, die wir am Standort Oberösterreich
haben, um für mehr Wachstum und mehr Arbeit zu sorgen", betonte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer
bei der Eröffnung der Mühlviertler Messe in Freistadt am Donnerstag (11. 08).
Die Jugendbeschäftigung und die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit werde auch im kommenden Herbst
wieder absoluter Schwerpunkt der Landespolitik sein. "Im September werden wir gemeinsam mit unseren Landesbetrieben
eine Sonderaktion in der Lehrlingsausbildung starten", kündigte Pühringer an. Über weitere
flankierende Maßnahmen werde im September gemeinsam mit Arbeitsmarktservice und Sozialpartnern beraten. Aber
auch die Wirtschaft dürfe nicht aus ihrer Verantwortung entlassen werden. Der Landeshauptmann richtete daher
einen eindringlichen Appell an die heimischen Unternehmerinnen und Unternehmer: "Denken Sie schon jetzt an
die Zukunft Ihres Betriebes und geben Sie jungen Menschen die Chance auf eine Ausbildung. Denn damit sichern Sie
sich die Fachkräfte für die Zukunft." Heuer und in den nächsten Jahren werden noch besonders
geburtenstarke Jahrgänge in das Berufsleben eintreten, ab 2008 werde sich mit geburtenschwächeren Jahrgängen
aber auch das Potenzial an Lehrlingen verringern. Umso wichtiger sei es für die heimischen Unternehmen und
den Wirtschaftsstandort als Ganzes, jetzt den Grundstein für gut ausgebildete Fachkräfte zu legen.
Erster großer Etappensieg für Zukunft der Grenzregionen-Förderung
Als "ersten großen Etappensieg" für die Zukunft der Grenzregionen bezeichnete Pühringer
die Pläne der EU-Kommission, das Fördergefälle zwischen den Grenzregionen in "alten" und
"neuen" Mitgliedsstaaten mit 20 % zu beschränken. Das entspricht der Forderung Oberösterreichs,
für die es gemeinsam mit anderen Regionen intensives Lobbying in Brüssel betrieben hat. Ein entsprechender
Entwurf für die neuen Leitlinien der Regionalbeihilfen ab 2007 wurde kürzlich an die Mitgliedsstaaten
ausgesandt. "Ich fordere aber auch, dass die Töpfe für die Regionalförderung, insbesondere
für die Grenzlandförderung, auch in Zukunft entsprechend dotiert werden. Denn erst davon hängt letztlich
der Gesamterfolg ab", so Pühringer.
Die Grenzregion Mühlviertel war von den Folgen des Zweiten Weltkrieges betroffen und benachteiligt wie keine
andere Region in unserem Bundesland, zunächst als Teil der sowjetischen Besatzungszone und später durch
die Lage am Eisernen Vorhang. "Gerade vor diesem Hintergrund ist beeindruckend, was die Mühlviertler
in den letzten Jahrzehnten aus ihrer Region gemacht haben und wie sie diese Herausforderungen angenommen haben",
betonte der Landeshauptmann. Als Beispiel nannte er die Zahl der Unternehmensneugründungen. Im Landesschnitt
wurde der Gründerrekord des Jahres 2004 im ersten Quartal 2005 um 4,7 % übertroffen. Im Bezirk Freistadt
lag die Zahl der Unternehmensneugründungen im ersten Quartal um nicht weniger als 32 % über dem Wert
des Rekordjahres 2004, im Nachbarbezirk Urfahr sogar um 39 % darüber. "Aus diesen Zahlen ist das große
Vertrauen ablesbar, das die Wirtschaft in das Mühlviertel hat", unterstrich Pühringer. Die Mühlviertler
Messe mit ihrem neuen Ausstellerrekord sei auch ein gutes Beispiel für gesundes Wachstum in vielen Bereichen. |