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Kardinal Schönborn: Christen müssen den anderen Weg gehen |
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Weltjugendtag war "viel mehr als nur ein
Happening" Düsseldorf / Wien (kath.net) - „Wir Christen versuchen, in der Gesellschaft einen anderen Weg zu gehen, nachdem wir Jesus begegnet sind.“ Das sagte der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn in einem Statement beim Österreicher-Treffen in Düsseldorf im Rahmen des Weltjugendtages. Jugendliche hatten Fragen an die anwesenden Bischöfe gerichtet. Kardinal Schönborn sprach über den Beitrag der Christen für die Gesellschaft. „Wie sieht dieser andere Weg aus?“, fragte der Bischof. Er formulierte seine Hoffnung und Erwartung „an Euch, an uns alle, auch an uns Bischöfe“ mit folgenden Worten: „Ich glaube, viele Menschen warten, und wenn sie nicht darauf warten, dann dürfen wir sie daran erinnern: Der Weg Jesu, der Weg des Glaubens, ist in vieler Hinsicht heute der andere Weg, die Alternative zu dem, was heute gang und gäbe ist, was man so tut und denkt.“ Er zitierte Kardinal Walter Kasper, der einmal meinte: „In Zukunft wird man Christen daran erkennen, was sie nicht tun.“ Kardinal Schönborn: „Gewisse Dinge die heute selbstverständlich sind, tun Christen nicht, beziehungsweise wenn sie sie tun, dann bereuen sie es und sagen: Eigentlich möchte ich das nicht.“ Das gelte etwa im Bereich der Lebensethik. „Wir wollen nicht, dass Kinder getötet werden!“, rief der Kardinal. Die Jugendlichen antworteten mit spontanem Applaus. „Wir wollen, wie Kardinal König es kurz vor seinem Tod gesagt hat, dass Menschen an der Hand eines anderen sterben und nicht von der Hand eines anderen“, führte Schönborn weiter aus. „Wir wollen auch nicht, dass ein Wirtschaftssystem dem, was die katholische und christliche Soziallehre und Gesellschaftslehre sagt, entgegensteht, wir wollen nicht, dass Menschen zu einem nur ökonomischen Faktor werden, den man wegrationalisieren kann.“ Dies seien Beispiele für einen „anderen Weg, aber diesen anderen Weg müssen wir gehen“, meinte der Kardinal. Um diesen Weg zu gehen, brauche es zwei Dinge: Erstens, „dass wir nicht alleine gehen“. – „Bleibt zusammen!“, appellierte er an die Jugend. „Es gibt viel Einsamkeit unter Jugendlichen. Ich bitte jeden und jede, die vom Weltjugendtag nach Hause kommen: Schaut, macht die Augen auf, wo Jugendliche sind, die alleine sind, lasst sie nicht alleine!“ Der Wiener Erzbischof formulierte noch eine zweite Bitte an die österreichischen Jugendlichen: „Ihr seid großteils schon erwachsen. Ihr seid herausgefordert umzusetzen, was wir glauben, euch zu engagieren für einen anderen Weg in dieser Gesellschaft. Und das erhoffen wir, und das wollen wir mit Euch gemeinsam gehen. Ich glaube, Österreich und Europa braucht den anderen Weg – den christlichen Weg.“ |
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