Int. Architekten-Wettbewerb zu Praterstraße 1  

erstellt am
28. 08. 05

Wien (uniqa) - Die "Praterstraße 1" ist die Adresse des Gebäudes der ehemaligen Bundesländer-Versicherung, das vom Architekten Georg Lippert 1959-62 entworfen und gebaut wurde. Es war eines der ersten Gebäude am Leopoldstädter Ufer des Donaukanals, das einen neuen städtebaulichen Maßstab einführte, nachdem die Vorschläge aus dem großen städtebaulichen Wettbewerb von 1946 nicht umgesetzt wurden. Der geplante Baubeginn ist 2007, im Jahr 2010 sollte Wien stolz ein neues architektonisches Landmark feiern dürfen.

Nach dem Zusammenschluss der beiden österreichischen Versicherungsgruppen Bundesländer- und Raiffeisen Versicherung mit der Austria-Collegialität Gruppe entstand Ende 1999 UNIQA. Das Unternehmen plante eine neue Unternehmenszentrale für den gesamten CEE Raum, die im Sommer 2004 mit dem UNIQA Tower gegenüber der Urania eröffnet wurde. Für UNIQA war das Bürogebäude Praterstraße 1-7 somit funktionslos geworden, zumal dieses nach fast 50 Jahren am Ende seiner technischen Lebenszeit angelangt war. Dennoch fühlte sich UNIQA für diesen städtebaulich wichtigen Bauplatz verantwortlich, und entwickelte eine den Standort aufwertende urbane Mischnutzung als Programm für ein neues Gebäude. UNIQA Vorstandsvorsitzender Dr. Konstantin Klien und Herbert Schimetschek, Chef der Bauerrichtungsgesellschaft verweisen als Vertreter von UNIQA auf die Wichtigkeit des Neubaus: „UNIQA setzt auch bei diesem Projekt Qualität an erste Stelle. Das entspricht sowohl dem hohen Wert des Standortes, als auch der Hochwertigkeit des Wettbewerbs. Wir sind zuversichtlich, dass aus dem Entwurf von Jean Nouvel ein herausragender und international beachteter Bau entstehen wird.“

Der Neubau soll mit Läden und Geschäften, mit öffentlichen Plätzen und Passagen den Beginn der Taborstraße beleben. Ergänzend dazu werden Mietbüros angeboten, und schließlich soll ein Hotel an dieser attraktiven Lage einen neuen urbanen Akzent setzen. Damit soll auch städtebaulich an die mit dem Media- und dem UNIQA Tower schon eingeleitete Aufwertung dieses Donaukanalufers angeschlossen werden. Der heute ein wenig verloren wirkende, unklare Ort "Praterstraße 1" sollte wieder eine eindeutige Adresse, ein einladendes Tor zur Leopoldstadt werden.

Rudi Schicker, Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr über den Neubau: „Die – kürzlich vorbildhaft renovierte – Urania von Architekt Fabiani war der Beginn qualitätsvoller Architektur am Donaukanal und sie wird mittlerweile von Projekten wie dem Wohnbau von Zaha Hadid bei den Stadtbahnbögen, dem Mediatower von Hans Hollein und dem UNIQA Tower von Heinz Neumann bestens ergänzt. Zu diesen hochrangigen Namen der internationalen Architekturszene fügt sich künftig ein neuer hinzu: Mit dem Entwurf des renommierten Architekten Jean Nouvel wird ein weiteres „landmark“ gesetzt, das ein deutliches Signal vom zweiten Bezirk Richtung Innenstadt darstellen wird. Das vorgesehene Multifunktionskonzept wird zur Belebung der gesamten Umgebung beitragen und so zu einer neuen Attraktion für die Leopoldstadt und ganz Wien.“

Der Wettbewerb
Wie schon beim UNIQA Tower schrieb UNIQA dafür ein internationales Gutachterverfahren aus. Gemeinsam mit der Stadt Wien wurden renommierte Architekten eingeladen ihre Vorschläge zu präsentieren: Delugan_Meissl, Wilhelm Holzbauer, Adolf Krischanitz, Paul Katzberger, Ernst Walter Mayr und Gustav Peichl aus Österreich, Ingenhoven Overdiek aus Deutschland, Murphy Jahn aus den USA, Rafael Moneo aus Spanien, Richard Rogers aus England, und Francoise-Helene Jourda und Jean Nouvel aus Frankreich. Daraus wurden für eine zweite Stufe, die schon sehr genaue und detaillierte Vorschläge zum Projekt verlangte, die Architekten Murphy Jahn, Paul Katzberger, Jean Nouvel, Gustav Peichl und Richard Rogers ausgewählt.

Eine internationale Jury wählte daraus das Projekt des französischen Architekten Jean Nouvel zum Sieger und empfahl dieses zur Ausführung. „Jean Nouvel ist eine städtebaulich mustergültige Einordnung in die bestehende Verbauung gelungen. Er nimmt die Linien und Positionen des Media-Towers von Hans Hollein auf, schafft damit ein echtes "Tor" zur Taborstraße und verleiht durch seine Ausbildung des Baukörpers der Adresse "Praterstraße 1" einen neuen Sinn“, begründet Prof. Dipl.-Ing. Egbert Kossak, stellvertretender Juryvorsitzender die Juryentscheidung.

Der Baukörper selbst ist wie eine Skulptur ausgebildet, der Hotelturm wächst förmlich aus dem Sockel heraus, ist mit einer intelligenten Fassade bekleidet, die eine starke ornamentale Ausformung erhält. In diesen starken Baukörper sind repräsentative öffentliche Flächen eingefügt, und er wird von einem öffentlichen Restaurant im Dachgeschoss, das wie ein in den Himmel gehobener Stadtplatz wirkt, bekrönt.

Nicht nur für die städtebauliche Entwicklung des Wiener Donaukanals, auch in der internationalen Städtekonkurrenz wird dieses UNIQA Projekt von Jean Nouvel ein innovatives Zeichen setzen.

Die Ausstellung „Praterstraße 1“
Dietmar Steiner, Direktor des Architekturzentrum Wien: „Um über dieses für Wien so wichtige Bauvorhaben umfassend und transparent zu informieren werden alle Projekte der ersten und zweiten Stufe des Architektenwettbewerbs im Architekturzentrum Wien mit Plänen, Schaubildern und Modellen präsentiert. “ Die Ausstellung läuft von 29.08.2005 bis 12.09.2005 und ist täglich von 10:00 - 19:00 Uhr, Mittwochs bis 21:00 Uhr geöffnet.

Rahmendaten zur „Praterstraße 1“ neu:
Baustrukturkennzahlen:
Bauplatzfläche 4000 m²
4 Untergeschosse, 255 Garagenstellplätze
Bruttogeschossfläche 15.876 m²

Der gesamte Bauplatz wird mit 6 Sockelgeschossen über Grund bebaut.
Im Erdgeschoss sind Hotellobby sowie Handels und Gastronomieflächen mit einer Passage vorgesehen.

Im 1.OG bis 6. OG sind Büroflächen, Hotelrestaurant, Küche und Verwaltung sowie Fitness und Wellnessbereich vorgesehen. Bruttogeschossfläche für diesen Sockelteil 17.647 m²

Ab dem 7.OG bis 17.OG ist ein Hotelbereich mit ca. 165 Zimmern im 18.OG ein Panoramarestaurant geplant. Bruttogeschossfläche Hochhaus 13.508 m²

Gesamtbruttofläche 47.031 m²
Bauhöhe ca. 75 m

Terminschiene:
Verfahren für Flächenwidmung: ca. 14 Monate, bis etwa Ende 2006
Behördliches Verfahren: ca. 3 Monate
Geplanter Baubeginn: Frühjahr 2007
Bauzeit: ca. 36 Monate

Unter diesen Rahmenbedingungen ist eine Fertigstellung Frühjahr 2010 möglich.
     
zurück