Aus Zwentendorf soll ZW-ÖKODORF werden!  

erstellt am
25. 08. 05

Neues Leben für die AKW-Ruine
Zwentendorf (ots) - Wenn es nach den Vorstellungen der Proponenten des Vereines ÖKÖ Zwentendorf geht, dann könnte die seit Jahrzehnten mit beträchtlichem Aufwand "eingemottete" Atomstrom-Ruine schon bald in neuem Glanz erstrahlen und zu neuem Leben als Kompetenzzentrum für Erneuerbare Energien erwachen.

Der Wiener Wirtschaftsjurist Dr. Franz Schindl, der Chemiker Dr. Herbert Waginger, der Rechtsanwalt und Präsident von Eurosolar-Österreich Dr. Hans Otto Schmidt, der Apotheker Mag. Dieter Handl und der mit Solarstrom Aktivitäten weltweit bekannt gewordene Umwelt-Aktivist Ing. Erwin Feitzinger wollen Zwentendorf mit Gleichgesinnten zum Kompetenz-Zentrum für erneuerbare Energien umgestalten und dabei mit dem jetzigen Alleinbesitzer dem niederösterreichischen Strom-Versorger EVN kooperieren. Die EVN ist gemäß ihrem Slogan "Energie vernünftig nutzen" nach Auskunft ihres Pressesprechers Mag. Zach offen für Vorschläge, was mit dem teuren Komplex in Zukunft geschehen soll, wobei wichtig ist, dass die Anlage nicht weitere Kosten sondern Erträge erwirtschaften soll.

Zur Verfügung stehen über 12.000 m2 Fläche, die für Büros oder Forschungsinstitute nutzbar sind, jede Menge Freiland für verschiedene Anlagen, alle Anschlüsse ins Verbundnetz sowie Schiff-Anliegerechte auf der Donau.

Die ÖKO-Gruppe hat im Rahmen des neugegründeten Vereines "ÖKO Zwentendorf -Verein zur Förderung erneuerbarer Energie" in den letzten Jahren mit Partnern aus Industrie, Landwirtschaft und Politik ein interessantes Konzept für eine intelligente Nutzung der seit Jahrzehnten brachliegenden Zwentendorfer Infrastruktur entwickelt, das aktuellen Bedürfnissen auf dem Energie-Markt gerecht wird: Als Nutznießer könnten Tausende bäuerliche Betriebe beim Umbau des Kernkraftwerkes auf ein Sonnenblumen-Kern- Kraftwerk vermischt mit Raps-Kulturen Zulieferer für ein neues Biodiesel- Werk werden, wie es in der neuen Biotreibstoff-Verordnung der EU künftig gefordert wird.

Die Biodiesel-Herstellungs-Technologie, die bei nachlassenden und immer teurerer werdenden Öl-Ressourcen weltweit an Bedeutung gewinnt, könnte mit einer Musteranlage auf neuestem technologischen Stand nicht nur Energie- sondern auch Arbeitsmarkt-Probleme in der Region beseitigen helfen, da - so Feitzinger- "in weiterer Folge nach unserem Muster weltweit solche Anlagen nachgefragt und mit österreichischem Know-How verkauft werden könnten".

Sollte der Rohstoff-Bedarf (Ölfrüchte wie Sonnenblumen und Raps) allein aus der Produktion österreichischer Bauern in weiterer Folge nicht gedeckt werden können, dann stünde mit der nahen Donau ein billiger Transportweg für Energiepflanzen aus der ganzen Welt zur Verfügung.

Bei der Produktion von Biodiesel fallen in der Fraktion der Grundstoffe sehr viele Produkte (Vitamine, Enzyme, Fette usw.) an, die auch für andere Sparten von Kosmetik bis Pharmazie von Bedeutung sind, ehe der Rest zu Treibstoff oder als Brennstoff (auch für Strom-Kraftwerke) verwendet werden kann.

In einem ersten Schritt wollen die Proponenten des Vereines möglichst viele der ursprünglichen Kernkraft-Gegner dafür gewinnen, sich persönlich im Rahmen einer Art von Baustein-Aktion finanziell an der Vorbereitung der Errichtung solch einer alternativen Energie-Gesellschaft zu beteiligen.
     
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