Neue Methode zum raschen Nachweis komplexer Immun-Werte entwickelt  

erstellt am
25. 08. 05

Wien (pr & d) - Eine Analyse-Methode, die es erlaubt mehrere Parameter des Immunsystems gleichzeitig zu messen, wurde jetzt am Campus Vienna Biocenter vorgestellt. Die vom Unternehmen Bender MedSystems entwickelte Technik erlaubt eine rasche Einführung in den Laboralltag, da sie auf dem Prinzip eines weit verbreiteten Analysegeräts beruht. Damit ist es gelungen, den wachsenden Bedarf klinischer und pharmazeutischer Organisationen nach immer effizienteren Analyse-Methoden zu günstigen Kosten gerecht zu werden.

Die simultane Bestimmung einer möglichst hohen Anzahl von unterschiedlichen Parametern in Körperflüssigkeiten ist derzeit eine wichtige Anforderung der Diagnostik.

Jetzt bietet das Unternehmen Bender MedSystems GmbH am Campus Vienna Biocenter mit der FlowCytomix genannten Technologie eine effiziente Lösung, die den simultanen Nachweis von bis zu zehn Werten erlaubt. Dabei wird eine im Laboralltag eingeführte Technologie genutzt: die automatische Sortierung fluoreszierend-markierter Zellen. Bei dieser als Flow Cytometry bezeichneten Technik werden einzelne Zellen aufgrund ihrer Größe und Fluoreszenz-Intensität nachgewiesen und differenziert.

Der neue FlowCytomix misst nun jedoch nicht Zellen, sondern extra der Probe zugefügte synthetische Mikropartikel, die fluoreszieren. Das Spezielle an dieser Technik ist, dass die Mikropartikel mit spezifischen Antikörpern beschichtet sind. Diese binden Stoffe aus der Körperflüssigkeit, die es zu identifizieren gilt. Dabei trägt jeder der maximal zehn Typen an Mikropartikeln nur Antikörper für einen spezifischen Stoff. Nach Trennung der Mikropartikel können die gebundenen Stoffe mit einem markierten spezifischen Antikörper oder über eine Zweischrittreaktion nachgewiesen werden. Dabei erlaubt die automatische Analyse der Größe des Stoffes sowie der Intensität der Färbung, die Identifikation und Quantifizierung des gebundenen Stoffes.

Die Leiterin der F&E von Bender MedSystems, Dr. Irene Rech-Weichselbraun, erläutert die praktische Bedeutung der Methode: "Sie erlaubt es zum Beispiel eine Reihe von Zytokinen zu messen, und so den Immunstatus einer Person festzustellen. Aber auch kardiovaskuläre Markerproteine können rasch gemessen und so das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen abgeschätzt werden."

Maßgebliche Unterstützung bei der Entwicklung dieser Nachweismethode durch Bender MedSystems leistete das forschungsintensive Umfeld am Campus Vienna Biocenter. Der enge Kontakt zu Forschern und Forscherinnen aus akademischen wie kommerziellen Forschungseinrichtungen erlaubte es bereits im Vorfeld die Technik optimal auf den Routineeinsatz hin zu optimieren. Das Resultat dieser Leistung ist eine Verkürzung der Analysezeit, eine Verringerung des Arbeitsaufwandes und ein reduzierter Bedarf an Probemengen. Die Nachweisempfindlichkeit und Messergebnisse sind mit denen des klassischen ELISAs vergleichbar, während der dynamische Messbereich sogar erheblich erweitert wurde.

Über Bender MedSystems GmbH (Stand August 2005)
Das Unternehmen befasst sich mit Entwicklung, Produktion und weltweitem Vertrieb von biomedizinischen Forschungsreagenzien und -diagnostika. Die Produktpalette umfasst derzeit mehr als 500 biomedizinische Einzelprodukte bestehend aus monoklonalen Antikörpern, Enzym-Immunoassays (ELISA), Fluorescent Bead Immunoassays sowie der durch Bender MedSystems entwickelten und patentierten Technologie Instant ELISATM und rekombinanten Proteinen, Zytokinen und Rezeptoren. Das durchschnittliche jährliche Wachstum von Bender MedSystems liegt mit ca. 25% deutlich über dem des biomedizinischen Forschungsmarktes. Der Großteil der Umsätze wird in Europa generiert, der Exportanteil beträgt 93%. Die Produkte werden in Österreich, Deutschland und den USA direkt vertrieben, der übrige internationale Vertrieb erfolgt durch lokale Distributionspartner.

Über den Campus Vienna Biocenter (Stand August 2005)
Der Campus Vienna Biocenter ist mit rund 1.000 Wissenschaftern und Wissenschafterinnen aus 40 Nationen in 16 Organisationen einer der größten F&E-Cluster Österreichs. Akademische Departments (Universität Wien, Medizinsche Universität Wien, zusammengefasst in den Max F. Perutz Laboratories), private Forschungsinstitute (IMP - Institut für Molekulare Pathologie) und Institute der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA - Institut für Molekulare Biotechnologie, GMI - Gregor Mendel-Institut) sind hier ebenso angesiedelt wie kommerzielle F&E sowie Dienstleistungsunternehmen und Ausbildungslehrgänge.

Informationen: http://www.viennabiocenter.com
     
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