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Warum wurde auf Kathi Fröhlich "vergessen"? |
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Wien (wienmuseum) - Die „Grillparzer-Wohnung“ gilt seit vielen Jahrzehnten
als eine der Attraktionen des Wien Museums. Der Stadt vermacht wurde das authentische Interieur des Schriftstellers
1878 von Katharina Fröhlich. Mit ihr und ihren Schwestern hatte Grillparzer mehr als zwei Jahrzehnte in einer
Wohnung gelebt, doch in der musealen Präsentation gilt die ganze Aufmerksamkeit dem Ruhm des berühmten
Mannes. Wer waren die Schwestern Fröhlich? In welchem Verhältnis stand Grillparzer zu seiner „ewigen
Braut“ Katharina Fröhlich? Solche Fragen werden bei der Intervention „Männerwelten und Frauenzimmer“
gestellt. Welche Bilder von Männern und Frauen werden im Museum vermittelt? Wie sieht dabei die Rollenverteilung aus? Und welche geschlechtsspezifischen Aspekte bleiben ausgeblendet? Das Wien Museum Karlsplatz hat die Historikerinnen Roswitha Muttenthaler und Regina Wonisch eingeladen, die Dauerausstellung des Hauses unter dem Aspekt „Männer und Frauen“ kritisch zu kommentieren und zu ergänzen. Die „Intervention“ mit dem Titel „Männerwelten und Frauenzimmer“ beschäftigt sich mit insgesamt fünf Themenbereichen: So werden die Rüstungen in der Sammlung als Männer-Maskerade entlarvt und die männlich dominierten Zünfte auf ihren Umgang mit Frauen hin untersucht. Weiters wird die Aufmerksamkeit auf die Salons um 1800 gelenkt, die von Frauen (wie etwa Karoline Pichler) geführt wurden – und nicht zuletzt den Hausherren Renommee und Kontakte verschafften. Neben der Frage, warum die „Grillparzer-Wohnung“ so ganz ohne die Schwestern Fröhlich auskommt, geht es schließlich noch um „haarige Angelegenheiten“: die Frage nämlich, welche Frisuren und Bartmoden einst als seriös, verführerisch, revolutionär oder politisch korrekt galten. „Männerwelten und Frauenzimmer“ ist von 15. September 2005 bis 29. Jänner 2006 zu sehen und setzt die Reihe der „Interventionen“ fort, die im Wien Museum für Abwechslung in der Dauerausstellung sorgen sollen – durch ideologiekritische Kommentare, ergänzende Exponate oder Fragen, die im Museum zu selten gestellt werden. Zu sehen waren bereits Interventionen zum Thema „Migration nach Wien“ (2004) sowie zur typischen Bedeutungsschwere von Museen aus der Perspektive von Karikaturisten (2004/05). Männerwelten und Frauenzimmer Intervention 3 in der Dauerausstellung Pressegespräch: Mittwoch, 14. September 2005, 10.00 Uhr Eröffnung: Mittwoch, 14. September 2005, 18.30 Uhr Ausstellungsort: Wien Museum Karlsplatz, 1040 Wien Ausstellungsdauer: 15. September 2005 bis 29. Jänner 2006 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und Feiertag, 9.00 bis 18.00 Uhr Informationen: http://www.wienmuseum.at/ |
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