Neuestes Werk von Peter Handke hat am 17. September Premiere
Villach (nbv) - Mit dem neuesten Stück von Peter Handke „Untertagblues", das 2004 in Wien
uraufgeführt wurde, eröffnet die neuebuehnevillach (nbv) ihre Herbstsaison. Regisseur und Schauspieler
Erik Jan Rippmann - zuletzt mit seiner vom Bundeskanzleramt für Kunst und Kultur prämierten Uraufführung
„Copyright" in Villach und Wien erfolgreich - nimmt sich damit einen brisanten und aktuellen Stoff vor. Premiere
ist am 17. September um 20 Uhr in der neuebuehnevillach (nbv).
„Das Stück ist insofern brandaktuell, als dass es ein erbarmungsloses Spiegelbild der heutigen Gesellschaft
in all ihren Facetten aufzeigt. Handke – und durch ihn der wilde Mann – demaskiert sie bis zur Schmerzgrenze",
so Regisseur Erik Jan Rippmann über seine Inszenierung. Peter Handke bezeichnet sein Stück als "Stationendrama",
was wortwörtlich zu nehmen ist: Es spielt in einer fahrenden U-Bahn, die zwanzig Szenen entsprechen den zwanzig
Stationen der befahrenen Strecke. Die „Welt" werde in diesem Stück, so Rippmann, zur Untergrundbahn,
zu einem Kaleidoskop austauschbarer Platzhalter verarbeitet, die Gesellschaft zum unüberwindlichen Monster,
dem man auf der Reise begegnet. „In seiner Wut und seiner Sehnsucht nach dem „Schönen" lässt Handke
seinen Protagonisten sagen was er denkt – erbarmungslos ehrlich und ohne Zensur. Dass er in seiner Schmährede
kontinuierlich alle gesellschaftlich auferlegten Schranken durchbricht und hinter sich lässt, ist dem wilden
Mann völlig egal. Mehr noch: Er scheint sogar zusehends Gefallen daran zu finden." Diese anfangs fast
belustigend wirkende Schmährede dieses gesellschaftlichen Außenseiters und die Hartnäckigkeit seiner
verbalen Angriffe zwinge den Betrachter deshalb mehr und mehr zur Selbstreflexion, so Rippmann.
Der Inhalt
Ein „wilder Mann" ist mit der Untergrundbahn unterwegs. Seine Seelenlage ist nicht einfach nur angespannt,
nein: hochexplosiv. Wer immer da neben ihm steht oder ein- und aussteigt in den vielen Stationen von Peripherie
zu Peripherie einer Metropole – alle Mitfahrer steigern nur seine Wut. Der Ekel des „Wilden Mannes" ist allumfassend,
nichts als Scheinleben, Verlogenheit und Hässlichkeit um sich herum nimmt er wahr, und immer mehr redet er
sich in Rage, wirkt Angst einflößend und komisch zugleich. Er erfindet den einzelnen Passagieren Geschichten,
die unversehens zu Beschimpfungen werden; er liest ihnen die Leviten... bis eine Zusteigende ihn zum Schweigen
bringt und den Konterpart gibt, ohne dass er noch einmal zu Wort kommt. Es spielen: Klaus Fischer, Katrin Ackerl
Konstantin, sowie Eleonore Schäfer, Norbert Schüller und Arturas Valudskis.
(SERVICE: „Untertagblues" von Peter Handke. Premiere am 17. September um 20 Uhr in der neuebuehnevillach (nbv).
Voraufführungen am 15. und 16. September. Weitere Termine (Beginn jeweils 20 Uhr): 20., 22. – 24. September,
29. September – 1. Oktober, 4., 6. – 8., 11. Oktober, 13. – 15. Oktober. Am 28. September und 12. Oktober Schulvorstellungen
um 10.00 Uhr. Karten: 04242 / 27 3 41, weitere Informationen: www.neuebuehnevillach.at) |