Grüner Bericht 2005 im Ministerrat: Einkommen für die bäuerlichen
Betriebe gestiegen
Wien (blmfuw) - „Trotz angespannter Wettbewerbssituation waren die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft
je Betrieb im Jahr 2004 mit 19.381 Euro um 5 Prozent Prozent höher als im Vorjahr. Mit dem neuen Programm
für die Ländliche Entwicklung werden wir auch künftig den bäuerlichen Familienbetrieben und
dem ländlichen Raum eine wirtschaftlich stabile Basis sichern“. Dies erklärte Landwirtschaftsminister
Josef Pröll am Dienstag (06. 09.) anlässlich der Vorlage des Grünen Berichtes 2005 im MInisterrat.
Die Ergebnisse über das Jahr 2004 liegen an Hand der Buchführungsdaten von 2.296 land- und forstwirtschaftlichen
Betrieben vor. Nach diesen haben sich die Erträge gegenüber 2003 großteils verbessert. Insgesamt
waren die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft je Betrieb mit 19.381 Euro um 5 Prozent höher als im
Vorjahr; je nicht entlohnter Arbeitskraft (nAK) waren es 14.341 Euro (+7 Prozent). Für die im Vergleich zu
2003 höheren Einkünfte aller Betriebe waren folgende Punkte ausschlaggebend:
- Der Ertrag war insgesamt um 3 Prozent höher als 2003. Im Wesentlichen waren es die in diesem Jahr erstmals
ausbezahlte Milchprämie, höhere Erträge bei Rindern und gestiegene Erzeugerpreise bei Schweinen.
- Beim Aufwand (+2 Prozent gegenüber 2003) kamen insbesondere die starke Verteuerung der Treibstoffe, die
höheren Kosten für die Maschineninstandhaltung sowie Inanspruchnahme von Maschinen- und Arbeitsleistungen
zum Tragen.
Die mit Abstand größte Verbesserung bei den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft verzeichneten
abermals die Dauerkulturbetriebe (+11 Prozent), gefolgt von den Veredelungsbetrieben (+8 Prozent), den Betrieben
mit 25 bis 50 Prozent Forstanteil (+6 Prozent) sowie mit über 50 Prozent Forstanteil, den Futterbaubetrieben
(je+5 Prozent) und Marktfruchtbetrieben (+4 Prozent). Demgegenüber erlitten die Landwirtschaftlichen Gemischtbetriebe
Einbußen (-10 Prozent). Die durchschnittlich höchsten Einkommen je nAK erreichten die Marktfruchtbetriebe,
an zweiter und dritter Stelle folgen die Veredelungs- und Dauerkulturbetriebe. Die Landwirtschaftlichen Gemischtbetriebe
lagen an letzter Stelle.
Die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft aller Bergbauernbetriebe im Jahr 2004 waren mit 17.624 Euro zwar
um 3 Prozent höher als im Vorjahr.
Die von den Betrieben bewirtschaftete Fläche nahm – dem langjährigen Trend entsprechend - um 0,3 ha (+1
Prozent) auf 22 ha RLF zu und trug damit zu einer Ergebnisverbesserung bei. Die Betriebsvergrößerung
erfolgte neben Zukäufen vor allem durch Zupacht. Der Anteil der Pachtflächen 2004 betrug im Durchschnitt
der Betriebe 27 Prozent der Landwirtschaftlichen Fläche. Nach Produktionsgebieten bewegten sich die Veränderungen
bei den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft zwischen 16 Prozent im Kärntner Becken bzw. 6 Prozent
im Voralpengebiet und +12 Prozent am Alpenostrand, +11 Prozent im Nö. Flach- und Hügelland und +10 Prozent
im Alpenvorland.
Impulse für die Wirtschaft im ländlichen Raum
Wie dem neuen Grünen Bericht weiters zu entnehmen ist, investierten die bäuerlichen Betriebe
im Jahre 2004 insgesamt mehr als 6 Mrd. Euro, wovon der Industrie und dem Gewerbe nahezu 50 Prozent zugute kamen.
Förderungsgelder für die Land- und Forstwirtschaft sichern daher Arbeitsplätze im ländlichen
Raum und lösen positive Impulse für die regionale Wirtschaftsstruktur aus, so Pröll.
Der Landwirtschaftsminister hob neuerlich hervor, dass die im Juni erfolgte einstimmige Einigung der Landwirtschaftsminister
der EU über die Verordnung zur Ländlichen Entwicklung für die Periode 2007 – 2013 Grundlage dafür
sei, dass das Umweltprogramm ÖPUL und die Bergbauernförderung auch ab 2007 gesichert bleiben. „Für
Österreich steht dabei viel auf dem Spiel. Wir verwenden über 60 Prozent der Agrargelder für die
ländliche Entwicklung, wohingegen der EU-Schnitt nur bei 15 Prozent liegt. Mit dem erzielten Verhandlungsergebnis
kann Österreich seinen erfolgreichen agrar- und umweltpolitischen Weg fortsetzen. Und ich gehe letztlich davon
aus, dass diese Vereinbarung auch wesentliche Grundlage für die neue Finanzperiode Union sein wird“, so Minister
Pröll abschließend.
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