WKÖ: Tankstellen lehnen Aktionismus ab
Wien (pwk) - „Die konkreten Spritpreise werden von den jeweiligen Mineralölkonzernen festgelegt.
Der Tankstellenpartner hat keinen Einfluss darauf, er muss vielmehr die ihm vorgeschriebenen Preisänderungen
umgehend vollziehen,“ so Ferdinand Müller, Obmann des Fachverbandes Tankstellen in der Wirtschaftskammer Österreich,
zur aktuellen Diskussion über die Spritpreise.
Die Mineralölkonzerne passen die Preise den jeweiligen Marktgegebenheiten an. Das bedeutet, dass beispielsweise
die Preise eines örtlichen Diskonters eingehalten werden müssen. In einigen Kilometern Entfernung vom
jeweiligen Diskonter können sich die Preise wieder an das österreichweite Niveau anpassen. Die Tankstellenpartner
am Rand eines solchen "Preistrichters" leiden unter enormen Umsatzeinbußen, da die ihnen vorgegebenen
Preise höher als beim Diskonter sind, die Entfernung zum Diskonter aber noch nicht groß genug. Bei den
sogenannten Preistrichtern handelt es sich um regionale Gebiete, in denen zeitweise einzelne Anbieter Kraftstoffe
in etwa zum Einstandspreis veräußern und so unabhängig von der Kostensituation, örtliche Konkurrenten
dazu zwingen, ebenfalls Niedrigstpreise einzustellen.
Der wachsende Erdölbedarf und Spekulationen auf den Erdölmärkten - speziell in Asien - werden den
Erdölpreis weiterhin in die Höhe treiben, daher ist eine vorausschauende Entwicklung im Energieverbrauch,
nicht nur aus klimapolitischen Erwägungen ein Gebot der Stunde. Österreich hat bereits einige wichtige
Akzente gesetzt. Weit vor dem ursprünglichen Zeitplan haben wir als erstes europäisches Land den Beimischzwang
für Biodiesel, Ethanol, Benzin und Diesel vorgesehen. Hier muss nun durch finanziellen Anreiz die Verbreitung
gefördert werden, sonst wächst die Inflation wegen der explodierenden Treibstoffpreise und belasten das
Wirtschaftswachstum.
Die Vorteile nachwachsender Rohstoffe tragen mittel- bis langfristig zur Lösung von wirtschafts-, umwelt-
und gesellschaftsrelevanten Problemen bei. Die thermische Nutzung nachwachsender Rohstoffe erlaubt den Einstieg
in Kreislaufwirtschaftssysteme und ermöglicht damit die Entwicklung einer nachhaltigen Wirtschaftsform im
Sinne des "Sustainable Development", was letztlich zukünftig auch den Wohlstand sichern kann.
„Wer den Pendlern ehrlich helfen will, sollte für eine bessere Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs
im ländlichen Raum sorgen und vorausschauend durch Förderungen den Einsatz und die Verbreitung von nachwachsenden
Treibstoffen unterstützen,“ betont Müller abschließend. |