Luftschiffe sollen Daten für Verkehrssteuerung und Verkehrsinformation liefern
Wien (attc) - Vor internationalem Fachpublikum wurden am Mittwoch (14. 09.) Abend die Gewinner des
vom Austrian Traffic Telematics Cluster (ATTC) ausgeschrieben „Prix ATTC“ präsentiert: Ihr visionäres
Konzept „Graf Zeppelin lässt grüßen“ stand im Rahmen der vom ATTC unterstützten diesjährigen
Internationalen Konferenz für Intelligente Transportsysteme (ITSC `05) in Wien auf dem Prüfstand.
Im Sommer hatte eine 10-köpfige Jury dem von den beiden Studenten Adrian und Matthias Reichhold eingereichten
Projekt den Preis zuerkannt. Die Sieger beschrieben Möglichkeiten zur Verkehrsbeobachtung und Verkehrssteuerung
mit Hilfe schwebender Flugkörper in drei Varianten:
- Große, unbemannte Luftschiffe kommunizieren als High Altitude Platforms in rund 20 km Höhe mit den
Fahrzeugen am Boden. Die Verkehrslage unter diesen Flugobjekten wird aufgezeichnet, gespeichert und verschiedenen
Applikationen zur Verfügung gestellt.
- Zur Verkehrsbeobachtung werden an Seilen hängende und am Boden verankerte Ballons mit Kameras eingesetzt.
- Kleine Zeppeline schweben mit Geschwindigkeiten von 50 bis 60 km/h über Ballungsräumen und liefern
von jedem neuralgischen Punkt in zeitlich kurzen Abständen Verkehrsbilder, die über UMTS an einen zentralen
Rechner übertragen und ausgewertet werden. Wollte man eine vergleichbare Informationsdichte auf konventionelle
Weise erzielen, müssten tausende Videokameras installiert werden.
Für die Experten im ATTC ist der Vorschlag der Preisträger keine Utopie. Sie verweisen darauf, dass
in mehreren Ländern – darunter in Deutschland, den USA und Japan – der Einsatz von Luftschiffen als Alternative
zu Mobilfunk-Basisstationen auf dem Boden diskutiert wird.
Auf Initiative der ASFINAG im August 2003 hat sich der "ATTC - Austrian Traffic Telematics Cluster" als
gemeinnütziger Verein konstituiert. Er wird im Interesse der österreichischen Volkswirtschaft an der
Weiterentwicklung und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und neuer Technologien auf dem Gebiet der Verkehrstelematik
arbeiten. Zudem wird eine internationale Datenbank und Informationsplattform für Telematikdienste eingerichtet.
Derzeit besteht der ATTC aus 15 Mitgliedern.
Informationen: http://www.attc.at
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