Die Kommission verlangt von den Mitgliedstaaten energisches Handeln bei eCall
Brüssel (cec.eu-int) - Die Industrie ist auf dem besten Weg, unsere Fahrzeuge mit einem automatischen
Notrufsystem auszustatten. Allerdings ist die Aufrüstung der zur Bearbeitung des Notrufs erforderlichen Infrastruktur
in Verzug, wie die Europäische Kommission heute in einer Mitteilung erklärt. Nach einem im Februar dieses
Jahres vereinbarten gemeinsamen Aktionsplan der Kommission und der Wirtschaft sollen ab 2009 alle Neufahrzeuge
mit automatischen Notrufsystemen (eCall) ausgestattet werden.
“Insgesamt bin ich mit den Fortschritten von eCall, vor allem auf Seiten der Industrie, zufrieden. Wenn jedoch
die EU-Mitgliedstaaten nicht tätig werden und in die erforderlichen Infrastrukturen der Notrufdienste investieren,
wird sich die Einführung der eCall-Technik verzögern”, sagte die für Informationsgesellschaft und
Medien zuständige Kommissarin Viviane Reding heute bei der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt,
auf der eCall und andere eSafety-Techniken vorgestellt werden.
Das eCall-System kann bei einem Verkehrsunfall einen Notruf an eine Notrufzentrale (die in ganz Europa unter der
einheitlichen Notrufnummer 112 erreicht werden kann) absetzen und den genauen Unfallort übermitteln. Dieser
Notruf kann entweder automatisch ausgelöst oder manuell aus dem Fahrzeug heraus getätigt werden. Durch
genaue Standortangaben wird der Einsatz der Rettungsdienste enorm beschleunigt, so dass Leben gerettet und Verletzungen
erfolgreicher behandelt werden können. Kommission und Automobilindustrie haben im Februar dieses Jahres einen
Aktionsplan zur Ausrüstung aller Neufahrzeuge mit eCall ab 2009 vereinbart.
Wegen der schleppenden Fortschritte in den Mitgliedstaaten hat die Kommission heute eine neue Mitteilung zu eCall
angenommen. In der Mitteilung “Verbreitung des eCall-Systems unter den Bürgern” werden die nationalen und
regionalen Regierungen nachdrücklich aufgefordert, tätig zu werden und die Investitionen in die für
eCall erforderlichen Notrufdienstinfrastrukturen zu veranlassen, damit der Dienst im Jahr 2009 europaweit in Betrieb
gehen kann, und eCall außerdem im Rahmen nationaler und internationaler Foren zu fördern. Die Mitteilung
enthält den Fahrplan für eine flächendeckende Einführung von eCall.
Bei der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt trifft Kommissarin Reding auch Projektmanager von PReVENT,
ein von der europäischen Automobilindustrie und der Europäischen Kommission kofinanziertes Projekt zur
Entwicklung von präventiven Anwendungen und Technologien zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr.
Die für PReVENT erforderlichen Investitionen werden auf insgesamt Euro 55 Mio. veranschlagt, von denen die
Kommission Euro 29,8 Mio. trägt. Zu den 55 Partnern zählen Vertreter der Industrie (12 Automobilhersteller
und 16 Zulieferer), öffentliche Behörden sowie FuE-Einrichtungen.
Kommissarin Reding startete in Frankfurt ferner das Projekt “Intelligentes Fahrzeug”, eines der Leitprojekte im
Rahmen der i2010-Initiative der Europäischen Kommission, deren Ziel es ist, die Informations- und Kommunikationstechnologien
in den Dienst von Wachstum und Beschäftigung in Europa zu stellen. |