"Wembley-Toni" Fritsch ist 61jährig in Wien gestorben  

erstellt am
13. 09. 05

Von Rapid bis Texas Cowboys
Wien (öj) - Anton "Toni" Fritsch wurde am 10. Juli 1945 im niederösterreichischen Petronell geboren. Er wuchs bei seinen Großeltern auf und bewies schon von Klein an sein Fußballtalent. Bereits als 12jähriger spielte er im Nachwuchsteam von Rapid. Von 1964 bis 1971 wurde "Toni" mehrfacher österreichischer Meister und rückte in die Nationalmannschaft vor, die am 20.


"Wembley-Toni" Fritsch mit der von ihm hochverehrten Frau Marianne vom Konzertcafé Schmid Hansl
Foto: Österreich Journal
Oktober 1965 eine Sternstunde erlebte. Das "Teambaby", wie man ihn damals nannte, schoß beim 3:2 gegen England zwei der Tore und ermöglichte so den sensationellen Triumph in London. Das trug ihm auch den Spitznamen "Wembley-Toni" ein, den er zeitlebens tragen sollte.

Einige Jahre später, als 26jähriger, ging er nach Amerika, wo er 14 Jahre in der Profi-Football-Liga bei den besten amerikanischen Footballklubs, zuletzt bei den Dallas Cowboys, spielte. Durch seinen entscheidenden Freekick gewann seine Mannschaft zwei Mal den Superbowle-Ring und machte ihn nun auch zur Football Legende in den USA. Fritsch zählte zu den besten Freekickern und spielte auch bei den Houston Oilers. 1985 ist er dann nach Houston, Textas, übersiedelt, kam aber regelmäßig und gerne nach Wien. Er war ein Österreicher mit Herz und Seele, wie er selbst sagte. Und so kam es auch, daß er - als "Texaner" - ein paar Jahre Ehrenobmann des Internetvereines Wien - Vienna war.

Trotz aller Erfolge, persönlicher Treffen mit Elvis Presley und allen nur denkbaren Weltstars, war Toni Fritsch ein normaler Mensch geblieben. Zu seinen persönlichen Freunden zählten neben George Foreman, Evander Hollyfield, Mark Spitz noch jede Menge andere Prominenz.

Toni Fritsch war ein lebensfroher Mensch, der besonders gerne im Konzertcafé Schmid Hansl das eine oder andere Achterl Wein und die jahrzehntelange Anerkennung von Freunden und Gästen sehr genoß. "Wembley-Toni" wird den Sportinteressierten ebenso in Erinnerung bleiben wie den Besuchern dieses ehrwürdigen Cafés im 18. Wiener Gemeindebezirk.

Er war am Dienstag (13. 09.) Vormittag noch im Ernst Happel-Stadion, um sich Karten für das Spiel Rapid gegen Bayern München am Mittwoch (14. 09.) zu besorgen – um die Mittagszeit brach er in der Schweglerstraße im 15. Bezirk zusammen: Herzstillstand.

Quellen: wien-vienna, aeiou, sport1
     
zurück