Innsbruck (universität) - DIAMONT heißt ein ehrgeiziges Interreg IIIB-Projekt der EU, welches
mit maßgeblicher Unterstützung von Forschern der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck zur Beobachtung
der Regionalentwicklung im Alpenraum und Beurteilung ihrer Nachhaltigkeit beitragen wird.
Das Projektkürzel steht für „Data Infrastructure in the Alps: Mountain Orientated Network Technology“.
DIAMONT wird von der EU-Initiative Interreg-IIIB „Alpenraum“ finanziert und läuft über drei Jahre (2005
bis 2008). Koordiniert wird das alpenweite Projekt von Univ.-Prof. Dr. Axel Borsdorf und seiner Mitarbeiterin Dipl.-Biol.
Sigrun Lange vom Institut für Geographie der Universität Innsbruck. Die wissenschaftliche Leitung obliegt
Univ.-Prof. Dr. Ulrike Tappeiner von der Europäischen Akademie Bozen, die gleichzeitig Univ.-Dozentin am Institut
für Botanik der LFU ist und derzeit als Professorin an die LFU berufen wird.
„Der Alpenraum ist eine sensible, aber für Entwicklung offene Region. DIAMONT soll regionale Besonderheiten
des Alpenraumes erheben und das Datenmaterial im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung aufarbeiten. Am Ende der
Forschungsarbeit sollen nicht Publikationen entstehen, sondern konkrete Ergebnisse in die Praxis umgesetzt werden“,
erläutert Prof. Borsdorf die Vorgaben des Projektes.
Die Zusammenarbeit mit der EU und den Universitäten anderer Alpenländer sei nicht nur aus finanziellen
Aspekten heraus reizvoll, betonte Univ.-Prof. Dr. Tilmann Märk, Vizerektor für Forschung der LFU: „Im
Konzert renommierter Universitäten kann die Leopold-Franzens-Universität ihr Profil schärfen und
ihre Stärken zeigen. An die 30 Forscher ziehen gemeinsam an einem Strang und nützen Synergien. Dass die
LFU nicht nur in dieses EU-Projekt eingebunden, sondern darüber hinaus mit dessen gesamter Koordination beauftragt
wurde, spricht für die exzellente Arbeit von Prof. Borsdorf und Dipl.-Biol. Lange“, so Vizerektor Märk.
DIAMONT hat zum Ziel, das Ständige Sekretariat der Alpenkonvention in Innsbruck bei der Überarbeitung
und Umsetzung des alpenweiten Umweltinformationssystems SOIA (System for Observation of and Information on the
Alps) fachlich zu begleiten. Weiters soll ein Vorschlag für die Auswahl von relevanten Daten und Indikatoren
erarbeitet werden, welche für das Monitoring einer nachhaltigen Entwicklung der Regionen im Alpenraum von
entscheidender Bedeutung sind.
In einem ersten Arbeitsschritt werden die Basisinformationen erhoben. Was versteht man in den einzelnen Regionen
unter einer nachhaltigen Regionalentwicklung? Gibt es kulturelle Unterschiede im Planungsbereich? Wie sehen Entscheidungsstrukturen
aus? Welche Herausforderungen, Probleme und Chancen kristallisieren sich für die Zukunft heraus? Solche und
ähnliche Fragen sollen in dieser ersten Phase mit Hilfe von Literaturauswertungen und einer Delphi-Umfrage
in allen Alpenstaaten beantwortet werden.
Basierend auf den Ergebnissen wird ein für die zukünftige Entwicklung entscheidender Sektor oder Entwicklungstrend
herausgegriffen und detailliert analysiert. Dafür werden alpenweit Grundlagendaten gesammelt, harmonisiert
und GIS-gerecht aufbereitet. Diese Daten bilden in der Folge die Basis für eine Einteilung des Alpenbogens
in einheitliche Entwicklungsregionen. Unter Einbeziehung der lokalen Interessensvertreter werden Planungsinstrumente
für die jeweiligen Regionen erarbeitet. Durch den direkten Dialog soll gewährleistet werden, dass die
Instrumente praxisnah, bedürfnisorientiert und doch alpenweit vergleichbar sind.
Der DIAMONT-Projektantrag wurde in der Planungsphase von der EU mit der besten Bewertung beurteilt, die seit Bestehen
des Interreg IIIB-Programmes „Alpenraum“ vergeben wurde. |