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Verteidigungspolitik / Eurofighter-Vertrag |
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erstellt am
26. 09. 05
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Murauer:
Sichert lückenlose Luftraumüberwachung
Wieder einmal viel Lärm um Nichts bei Kräuter und Pilz
Wien (övp-pk) - "Die routinemäßige Panikmache seitens der Opposition geht ins
Leere: Der Eurofighter-Vertrag ist sehr vorausschauend angelegt und sieht vor, dass Österreich auch bei einer
Produktionsverzögerung seitens der Firma Eurofighter GmbH in jedem Fall im Jahr 2007 die ersten Eurofighter
der Tranche 1 erhält", so ÖVP-Wehrsprecher Walter Murauer. Diese müssen dann auf Kosten der
Firma Eurofighter GmbH auf Tranche 2 umgerüstet werden.
"Österreich wird am Ende des Tages ohne Mehrkosten und ohne qualitative Verluste vertragskonform über
18 Eurofighter der zweiten Tranche verfügen", betonte Murauer. Der Vertrag war bereits Gegenstand einer
Rechnungshof-Prüfung und ist im Parlament angenommen worden. "Er ist genau so angelegt, dass eine lückenlose
Luftraumüberwachung für Österreich garantiert ist. Im Übrigen ist der österreichische
Eurofighter schon in Produktion. Die Opposition braucht sich also keine Sorgen in Bezug auf eine Lücke in
der Luftraumüberwachung zu machen", so Murauer abschließend. |
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Gusenbauer: Letzte Chance auf Ausstieg nutzen
Schluss mit den Zukunftsbelastungen – Österreich braucht Geld für Arbeitsplätze,
Bildung und Gesundheit
Wien (sk) - SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer richtete den dringenden Appell an die Regierung,
die nicht vertragskonforme Lieferung durch EADS für einen Ausstieg aus dem Eurofighter-Kauf zu nutzen. "Dies
könnte die letzte Chance sein, ohne großen finanziellen Schaden aus dem Eurofighter-Vertrag auszusteigen.
Ergreifen wir diese Chance und sagen wir Nein zu dieser Milliarden-Anschaffung, die keiner braucht und die Österreichs
finanziellen Spielraum über Jahre hinweg enorm einschränkt."
Die zuletzt von der Regierung beschlossene Neuverschuldung, um die Steuergeschenke an Großkonzerne nachträglich
zu finanzieren, sollte Anlass genug sein, endlich Schluss zu machen mit den gewaltigen Zukunftsbelastungen. "Arbeitsplätze,
Bildung, Gesundheit – das sind die Zukunftsbereiche, in die es sich zu investieren lohnt", sagte Gusenbauer
am Sonntag (25. 09.) gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Faktum sei, so der SPÖ-Vorsitzende weiter, dass mit der nun von EADS angekündigten Lieferung der ersten
Tranche, der Vertrag nicht erfüllt werde. Verteidigungsminister Platter sei selbst stets fix davon ausgegangen,
dass Österreich, wie im Vertrag vereinbart, im Jahr 2007 Jets der zweiten Tranche erhalten werde. So habe
Platter die Kritik des deutschen Rechnungshofes an den Mängeln des Eurofighters mit dem Hinweis vom Tisch
gewischt, dass der Bericht die erste Tranche bewertet habe,"Österreich werde aber Maschinen der zweiten
Tranche bekommen" (9.9.2003, APA 170). Am 6.10.2004 ließ Platter wissen, dass sich Österreich "bewusst
für die zweite – weiterentwickelte - Tranche entschieden" habe (OTS 238). Und am 1. Juli 2004 (APA 671)
betonte Platter, er habe "in Richtung zweiter Tranche der Eurofighter nie Angst gehabt, dass die Beschaffung
- die 18 österreichischen Maschinen sollen ab 2007 geliefert werden - nicht gesichert sein könnte".
Aus Deutschland wurde - wie das Magazin "profil" berichtet - zu den Eurofighterlieferungen bekannt,
dass "ein vertraglich vereinbartes Rücktrittsrecht Österreichs damit verhindert werden soll, dass
für Österreich sechs Luftfahrzeuge aus der Tranche 1 zur Verfügung gestellt werden sollen".
Die von Verteidigungsminister Platter heute Sonntag gegenüber dem ORF-Radio ins Treffen geführte Rechtfertigung,
auch die Lieferung von Kampfjets der Tranche 1 sei vertragskonform, müsse grundsätzlich auf den Wahrheitsgehalt
überprüft werden. Gusenbauer: "Selbst wenn sich das als zutreffend herausstellen sollte, wurde bei
Vertragsabschluss der Öffentlichkeit die Gefahr der nicht rechtzeitigen Fertigstellung der für Österreich
bestimmten Eurofighter bewusst verschwiegen. Ob dieser Umstand überhaupt noch ausschreibungskonform ist, wird
erst durch eine genaue Vertragsprüfung feststellbar sein."
Regierung muss Eurofighter-Vertrag vorlegen – Erklärung des Verteidigungsministers notwendig
"Die eklatanten Widersprüche des Verteidigungsministers, der stets die Lieferung der zweiten
Tranche angekündigt hatte, das Schweigen des Bundeskanzlers und das Interesse der kritischen Öffentlichkeit
erfordern eine sofortige parlamentarische Sonderbehandlung", so Gusenbauer, der eine Offenlegung des Eurofighter-Vertrages
fordert. Außerdem müsse Verteidigungsminister Platter im Nationalrat eine ausführliche Erklärung
abgeben. Was wurde Platter offiziell von EADS-Seite mitgeteilt? Was weiß Platter über die Qualitätsprobleme
beim Eurofighter? Diese und andere offene Fragen gelte es allen im Parlament vertretenen Parteien umgehend mitzuteilen,
so Gusenbauer abschließend. |
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FPÖ-Vize Hofer fordert Storno des Kaufs
Wien (fpd) - FPÖ-Bundesparteiobmannstellvertreter Norbert Hofer, im Zivilberuf Flugtechniker,
nahm die jüngsten Entwicklungen zum Anlaß, den Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag zu fordern.
Die Entscheidung für diese Variante sei von Anfang an unverständlich gewesen, betonte Hofer. Man müsse
jetzt die Gelegenheit beim Schopf ergreifen und diesen irrwitzigen Beschaffungsvorgang rückgängig machen.
"Wenn diese Regierung nur noch einen winzigen Funken Verantwortungsgefühl besitzt, steigt sie jetzt aus
diesem Wahnsinns-Deal aus."
Hofer verwies auch darauf, daß der Rechnungshof festgestellt habe, daß durch diese Investition in der
Größenordnung von zwei Milliarden Euro die Luftraumüberwachung für die nächsten 30 Jahre
nur "eingeschränkt", die Luftraumsicherung "nur in Ansätzen erfüllbar", und
die Luftraumverteidigung gar nur "im geringsten Umfang möglich" sei. |
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Kogler: Bevölkerung hat Anrecht auf Vertragsoffenlegung
Grüne wollen alle parlamentarischen Möglichkeiten für Rechnungshofausschuss-Sondersitzung
prüfen
Wien (grüne) - "Wir werden auf parlamentarischer Ebene alles unternehmen, um die längst
fällige Vertragsoffenlegung des Eurofighter-Deals zu erreichen", so der Vorsitzende des Rechnungshofausschusses
und Grün-Abgeordnete, Werner Kogler. "Es ist nicht akzeptabel, dass eine de facto Minderheitsregierung
die SteuerzahlerInnen in Geiselhaft nimmt und der Verteidigungsminister jede Woche mit anderen absurden Begründungen
den offenbar geschobenen Eurofighter-Ankauf rechtzufertigen versucht. Die Bevölkerung hat ein Anrecht darauf
zu erfahren, was wirklich im Vertrag steht und welche dubiosen Geschäfte im Hintergrund gelaufen sind. Ich
werde noch diese Woche Gespräche mit Klubobleuten Molterer und Scheibner aufnehmen, um eine Sondersitzung
des Rechnhofsauschusses zu erreichen und die Modalitäten der Vertragsoffenlegung zu klären. Sollten die
ÖVP-BZÖ- Regierungsfraktionen dies Verweigern, werde ich als Vorsitzender sämtliche mir zur Verfügung
stellenden Mittel prüfen, um die Sondersitzung durchzusetzen", so Kogler. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen
aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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