Plassnik: "Engagement der Frauen bei Friedensbildung unerlässlich"
Wien (bmaa) - Am Rande der 60. UNO-Generalversammlung plädierten Außenministerin Ursula
Plassnik und Amtskolleginnen aus aller Welt in einem Schreiben an UNO-Generalsekretär Kofi Annan und an GV-Präsident
Jan Eliasson für eine starke Einbeziehung von Frauen in Phasen nach einem bewaffneten Konflikt.
"Gerade in der heiklen Phase nach einem mit Waffengewalt ausgetragenen Konflikt ist es notwendig, auf Familien-
und Gemeindeebene wieder Zuversicht zu schaffen. Dazu brauchen wir die Frauen. Sie wissen am besten, worauf es
jetzt für alle ankommt, was die konkreten Bedürfnisse für den sozialen, wirtschaftlichen und politischen
Wiederaufbau sind. Ihrer Stimme muss entsprechendes Gewicht gegeben werden - auch in der Arbeit der Vereinten Nationen.
Mit der neuen Kommission für Friedenskonsolidierung haben wir eine einmalige Chance, den Frauen von Anfang
an das ihnen zukommende Gewicht auch tatsächlich einzuräumen," so Plassnik.
Zur Kommission für Friedenskonsolidierung, deren Zusammensetzung und Arbeitsmethoden während der jetzt
laufenden 60. Generalversammlung entwickelt werden, machen die Außenministerinnen von Österreich, Barbados,
Burundi, Kolumbien, Kroatien, Georgien, Guinea, Liechtenstein, Mazedonien, Mozambique, Paraguay, der Schweiz, Südafrika,
Schweden sowie die EU-Kommissarin für Außenbeziehungen folgende Vorschläge:
Die Kommission ist so einzurichten, dass sie in allen Aspekten eine gleiche Vertretung von Männern und Frauen
sicherstellt. Ihre Arbeiten müssen auf dem Wissen aufbauen, wie Frauen in Situationen nach einem Konflikt
und beim Wiederaufbau gestärkt und wie sie in den Prozess einbezogen werden können. Die Finanzierung
muss gesichert und die Geschlechter spezifische Perspektive in allen Empfehlungen, Aktivitäten, Berichten,
Strategien und in Analysen berücksichtigt sein. |