Linz (stadt) - Die Magnetresonanztomographie (MR) ist heute ein wichtiges bildgebendes
Verfahren zur genauen Darstellung von Erkrankungen an Gehirn und Wirbelsäule, Muskel- und Skelettapparat,
Bauchorganen und vor allem von Gefäßen. Um auch noch kleinste krankhafte Veränderungen festzustellen,
ist eine besonders hohe Bildqualität notwendig.
Seit 1. August verfügt das AKh Linz über das weltweit erste MR-Gerät, das von 8 auf 32 Kanäle
aufgerüstet wurde und dadurch die derzeit bestmögliche Bildqualität liefert. Diese – im Vergleich
zur Anschaffung eines neuen Gerätes dieser Art – kostengünstige Adaptierung ermöglicht den AKh-RadiologInnen
nicht nur eine genauere Diagnose, sondern bringt vor allem für die PatientInnen wesentliche Vorteile, wie
etwa kürzere Untersuchungszeiten, mit sich.
Leistungsstarke Radiologie
Mit rund 10.800 MR-Untersuchungen pro Jahr zählt das AKh Linz zu den führenden Radiologie-Abteilungen
auch auf diesem Gebiet. Aufgrund der fachlichen Kompetenz der Abteilung, dem hohen Leistungsspektrum und der intensiven
Zusammenarbeit mit den anderen medizinischen Abteilungen wurde das AKh als weltweit erstes Krankenhaus für
die Aufrüstung seines bestehenden MR-Gerätes auf das neue System ausgewählt.
Zusätzlich hat sich dadurch das AKh als einer der international führenden Kooperationspartner für
die Weiterentwicklung diagnostischer Systeme etab-liert.
Weitere Aufrüstungen von MR-Geräten – jedoch „nur“ auf ein 18-Kanalsystem – werden im Moffit Cancer Center,
Tampa, Florida, einem der führenden Krebszentren der USA, im Baptist Hospital in Miami sowie im Klinikum St.
Marien in Amberg, Deutschland, installiert.
Nur Vorteile
Einer der größten Vorteile des neuen Systems ist die deutliche Verkürzung von bestimmten Untersuchungen.
So dauert etwa die Metastasensuche im Rahmen von Ganzkörperuntersuchungen nur mehr halb so lange wie vorher.
Außerdem muss der/die PatientIn im Gegensatz zu früher dabei nicht mehr umgelagert werden. Das ist nicht
nur für die PatientInnen bequemer, sondern trägt auch zur Entlastung des medizinischen Personals bei.
Die verbesserte Bildauflösung ist vor allem für Gefäßuntersuchungen von Bedeutung, die nun
schneller oder noch detaillierter durchgeführt werden können. Darüber hinaus ist es jetzt möglich,
in einem einzigen Untersuchungsgang Tumore oder entzündliche Veränderungen des Gehirns und des Rückenmarks
gleichzeitig mit höchster Bildqualität darzustellen. Von der MR-Aufrüstung profitieren interdisziplinär
alle medizinischen Fachgebiete, entsprechend eng ist die Zusammenarbeit aller klinischen Fächer mit der AKh-Radiologie.
Die MR-Adaptierung im AKh auf den höchsten Stand von 32 Kanälen erlaubt schon heute bestmögliche
Bildqualität in allen Körperregionen. Allerdings ist man für kommende technische Weiterentwicklungen
schon jetzt bestens gerüstet. Sie können problemlos in das bestehende Gerät integriert werden.
Kooperation mit Landes-Frauen- und Kinderklinik
Auch das von AKh Linz und der Kinderklinik gemeinsam betriebene Linzer Kinder-Herzzentrum nützt das
MR-Gerät, um zum Beispiel Herzmissbildungen besser darstellen zu können. Ebenso wird es für Untersuchungen
bei Patientinnen der Landes-Frauen- und Kinderklinik eingesetzt (zum Beispiel bei Unterbauch- oder Beckenuntersuchungen).
MR-world summit in Singapur
Bei einem internationalen ExpertInnentreffen, das vor zwei Wochen in Singapur stattgefunden hat, wurde den rund
500 TeilnehmerInnen ein Bericht über die ersten Erfahrungen mit diesem System mit großem Erfolg präsentiert.
Weltweit sind etwa 2500 MR-Geräte mit einem 8-Kanal-System im Einsatz, die für eine Aufrüstung auf
32 Kanäle – wie im Fall des Linzer AKh – geeignet sind. Da die Aufrüstung bestehender MR-Geräte
wesentlich kostengünstiger ist als eine Neuanschaffung, ist das Interesse entsprechend groß. |