Linz: Neue Spitzentechnologie in der AKh-Radiologie  

erstellt am
03. 10. 05

Linz (stadt) - Die Magnetresonanztomographie (MR) ist heute ein wichtiges bildgebendes Verfahren zur genauen Darstellung von Erkrankungen an Gehirn und Wirbelsäule, Muskel- und Skelettapparat, Bauchorganen und vor allem von Gefäßen. Um auch noch kleinste krankhafte Veränderungen festzustellen, ist eine besonders hohe Bildqualität notwendig.

Seit 1. August verfügt das AKh Linz über das weltweit erste MR-Gerät, das von 8 auf 32 Kanäle aufgerüstet wurde und dadurch die derzeit bestmögliche Bildqualität liefert. Diese – im Vergleich zur Anschaffung eines neuen Gerätes dieser Art – kostengünstige Adaptierung ermöglicht den AKh-RadiologInnen nicht nur eine genauere Diagnose, sondern bringt vor allem für die PatientInnen wesentliche Vorteile, wie etwa kürzere Untersuchungszeiten, mit sich.

Leistungsstarke Radiologie
Mit rund 10.800 MR-Untersuchungen pro Jahr zählt das AKh Linz zu den führenden Radiologie-Abteilungen auch auf diesem Gebiet. Aufgrund der fachlichen Kompetenz der Abteilung, dem hohen Leistungsspektrum und der intensiven Zusammenarbeit mit den anderen medizinischen Abteilungen wurde das AKh als weltweit erstes Krankenhaus für die Aufrüstung seines bestehenden MR-Gerätes auf das neue System ausgewählt.

Zusätzlich hat sich dadurch das AKh als einer der international führenden Kooperationspartner für die Weiterentwicklung diagnostischer Systeme etab-liert.

Weitere Aufrüstungen von MR-Geräten – jedoch „nur“ auf ein 18-Kanalsystem – werden im Moffit Cancer Center, Tampa, Florida, einem der führenden Krebszentren der USA, im Baptist Hospital in Miami sowie im Klinikum St. Marien in Amberg, Deutschland, installiert.

Nur Vorteile
Einer der größten Vorteile des neuen Systems ist die deutliche Verkürzung von bestimmten Untersuchungen. So dauert etwa die Metastasensuche im Rahmen von Ganzkörperuntersuchungen nur mehr halb so lange wie vorher. Außerdem muss der/die PatientIn im Gegensatz zu früher dabei nicht mehr umgelagert werden. Das ist nicht nur für die PatientInnen bequemer, sondern trägt auch zur Entlastung des medizinischen Personals bei.

Die verbesserte Bildauflösung ist vor allem für Gefäßuntersuchungen von Bedeutung, die nun schneller oder noch detaillierter durchgeführt werden können. Darüber hinaus ist es jetzt möglich, in einem einzigen Untersuchungsgang Tumore oder entzündliche Veränderungen des Gehirns und des Rückenmarks gleichzeitig mit höchster Bildqualität darzustellen. Von der MR-Aufrüstung profitieren interdisziplinär alle medizinischen Fachgebiete, entsprechend eng ist die Zusammenarbeit aller klinischen Fächer mit der AKh-Radiologie.

Die MR-Adaptierung im AKh auf den höchsten Stand von 32 Kanälen erlaubt schon heute bestmögliche Bildqualität in allen Körperregionen. Allerdings ist man für kommende technische Weiterentwicklungen schon jetzt bestens gerüstet. Sie können problemlos in das bestehende Gerät integriert werden.

Kooperation mit Landes-Frauen- und Kinderklinik
Auch das von AKh Linz und der Kinderklinik gemeinsam betriebene Linzer Kinder-Herzzentrum nützt das MR-Gerät, um zum Beispiel Herzmissbildungen besser darstellen zu können. Ebenso wird es für Untersuchungen bei Patientinnen der Landes-Frauen- und Kinderklinik eingesetzt (zum Beispiel bei Unterbauch- oder Beckenuntersuchungen).

MR-world summit in Singapur
Bei einem internationalen ExpertInnentreffen, das vor zwei Wochen in Singapur stattgefunden hat, wurde den rund 500 TeilnehmerInnen ein Bericht über die ersten Erfahrungen mit diesem System mit großem Erfolg präsentiert. Weltweit sind etwa 2500 MR-Geräte mit einem 8-Kanal-System im Einsatz, die für eine Aufrüstung auf 32 Kanäle – wie im Fall des Linzer AKh – geeignet sind. Da die Aufrüstung bestehender MR-Geräte wesentlich kostengünstiger ist als eine Neuanschaffung, ist das Interesse entsprechend groß.
     
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