Starker Kostendruck sorgt für anhaltenden Personalbbau – 1,5 Prozent Wachstum für 2005
erwartet
Wien (ba-ca) - Der BA-CA EinkaufsManagerIndex lag im September mit 50,9 über der Wachstumsmarke
von 50 und damit wieder im positiven Bereich. "Die leicht steigenden Exportaufträge lassen die Industrie
wachsen. Es geht aber langsamer voran als zu Jahresbeginn", so Marianne Kager, Chefvolkswirt der Bank Austria
Creditanstalt (BA-CA). Der Index für die Auslandsaufträge stieg von 50,2 im August auf 51,5 im September.
"Die Auslandsaufträge retten die heimische Industriekonjunktur", so Stefan Bruckbauer von der BA-CA.
"Jetzt lässt aber das Inland an Dynamik vermissen." Trotzdem reicht die bessere Auftragslage so
weit aus, dass die Industrie ihren Output wieder etwas stärker erhöhen konnte als im August. Der Teilindex
für die Produktionsleistung stieg von 50,2 auf 51,3.
Seit mehr als einem halben Jahr registrieren die Industriebetriebe erstmals wieder leicht steigende Verkaufspreise.
Allerdings melden sie auch einen deutlich stärkeren Preisanstieg bei den Einkaufspreisen. Hier steigt der
entsprechende Index seit Juli ganz deutlich an und erreicht im September einen Höchststand von 62,2. "Der
starke Kostendruck bei verhaltener Nachfrage führt auch im September zu einem weiteren Beschäftigungsabbau
- der noch dazu kräftig ausfällt", analysiert Kager. Zwar ist der entsprechende Wert von 47,4 auf
48,2 gestiegen, er bleibt jedoch im roten Bereich.
"Österreichs Industrie entwickelt sich im zweiten Halbjahr positiv. Die Dynamik bleibt aber zu schwach,
um deutliche gesamtwirtschaftliche Impulse zu setzen", so Bruckbauer. Die Ökonomen der BA-CA gehen daher
davon aus, dass die gesamtwirtschaftliche Dynamik zwar im zweiten Halbjahr höher als im ersten Halbjahr sein
wird, mehr als 1,5 Prozent Wachstum erwarten sie für 2005 jedoch weiterhin nicht. Die aktuelle Entwicklung
des BA-CA EMI bestärkt die Ökonomen der BA-CA jedoch auch darin, dass für Österreichs Wirtschaft
derzeit keine Gefahr einer Rezession besteht.
Anmerkung: Werte des EMI über 50,0 weisen auf ein Wachstum gegenüber dem Vormonat hin, Notierungen unter
50,0 signalisieren einen Rückgang. Je weiter die Werte von 50,0 entfernt sind, desto größer sind
die Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen. Diese Aussendung enthält die Originaldaten aus der Monatsumfrage
unter Einkaufsleitern der Industrie Österreichs, die von der Bank Austria Creditanstalt gesponsert und unter
der Schirmherrschaft des ÖPWZ seit Oktober 1998 von NTC Research durchgeführt wird. |