Österreichische Kreditwirtschaft hat wesentliche Verbesserungen erreicht
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Wien (pwk) - In der mehr als sechsjährigen Diskussion über die neue Eigenmittelkonzeption
für Banken hat die Bundeskreditsparte gemeinsam mit der österreichischen Kreditwirtschaft durch ihr besonderes
Engagement wesentliche Verbesserungen erreichen und damit das System für die Struktur der österreichischen
Wirtschaft verträglicher machen können, stellt Herbert Pichler, Geschäftsführer der Bundessparte
Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer Österreich anlässlich der heutigen Beschlussfassung über
die neue EU-Richtlinie im Europäischen Parlament fest.
Mit der gleichwertigen Anerkennung bankinterner Ratings neben externen Ratings, der deutlichen Senkung der Eigenkapitalanforderungen
insbesondere bei KMU-Finanzierungen, dem Wegfall der Benachteiligung langfristiger Kredite und der Anerkennung
banküblicher Sicherheiten konnte das System deutlich praktikabler gemacht werden. Weitere Verbesserungen sind
die geringeren Eigenkapitalanforderungen bei hypothekarisch besicherten Krediten und die Verankerung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes
entsprechend dem Risikopotential jeder einzelnen Bank für die aufsichtsrechtlichen Verpflichtungen.
Das Schwergewicht liegt nun bei der Richtlinienumsetzung in österreichisches Bankaufsichtsrecht. Es geht vor
allem darum, alle Spielräume zur Vereinfachung zu nützen, um angesichts der sehr komplexen Vorgaben internationalen
Bankaufseher Aufwände und Kosten in Grenzen zu halten, stellt Pichler in diesem Zusammenhang fest. Dabei werden
vor allem die Verordnungen der Finanzmarktaufsicht (FMA) ein Prüfstein sein, inwieweit aufwändige Bürokratie
vermieden werden kann.
Nicht vergessen werden sollten auch weitere Fortschritte bei der Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen. Der
Wegfall der nur in Österreich noch immer vorgeschriebenen und benachteiligenden Kreditvertragsgebühr
und die Reduktion der angesichts der höheren Bedeutung von hypothekarischen Besicherungen stark nachteiligen
Grundbucheintragungsgebühr ist nach wie vor offen. |